5 Dinge, die Startups von Konzernen lernen können - Swiss Innovation Outpost

Learning from the best: Lerneffekte und Synergien zwischen Startups und Corporates

Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Zusammenarbeit zwischen Startups und großen Unternehmen viele neue Geschäftsideen und innovative Technologien hervorbringt. Agilität und Wagemut auf der einen, etablierte Strukturen und Erfahrung auf der anderen Seite: Junge Unternehmen und traditionelle Konzerne ergänzen sich in vielen Punkten wunderbar und können somit gemeinsam ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Doch in einigen Bereichen fehlt es Gründern an Expertise. Wo sollten sie sich also Unterstützung von Big Playern holen?

1. Systematischer Aufbau von Strukturen und Prozessen

Flache Hierarchien, kurze Wege: Zwar sind Startups schnell und flexibel, doch nicht selten scheitern viele gute Ideen an ineffizienten Umsetzungen im operativen Bereich. Um Geschäftsmodelle erfolgreich zu skalieren, müssen auch die Prozesse sauber aufgebaut werden. Wer ist eigentlich für was zuständig? Was soll wie und wann wem kommuniziert werden? Wie laufen alle Prozesse reibungslos ab? Insbesondere in der Wachstumsphase bedarf es systematischer Taktiken, um unternehmensinterne Abläufe zu strukturieren und Chaos zu vermeiden.

Hier punkten große Unternehmen durch ihre jahrelange Erfahrung, mit der sie erfolgreiche und funktionierende Strukturen etabliert haben, die vielleicht auf den ersten Blick spießig und starr erscheinen – aber zu eindeutigem Erfolg geführt haben.

2. Chefsache: Management-Fähigkeiten und Business-Knowhow

Wenn Gründer nicht mehr nur Gründer sind, sondern plötzlich auch mit Management-Aufgaben konfrontiert werden, sind neue Fähigkeiten gefragt: Zum einen müssen sie Mitarbeiter in wachsenden Abteilungen mithilfe von klaren Zielen und Kennziffern führen. Zum anderen müssen sie ihre Crew auch immer wieder aufs Neue antreiben. Denn: Ein Mitarbeiter kündigt nicht dem Unternehmen, sondern seinem Vorgesetzten. Startups benötigen darüber hinaus ab einem gewissen Punkt umfassendes strategisches Wissen in den Bereichen Business Development, Product Management, Sales oder in der IT, damit die Geschäftstätigkeiten ausgebaut werden können.

Konzerne haben mit dieser Phase bereits abgeschlossen, haben Personal-Hierarchien, Management-Zuständigkeiten und neue Geschäftszweige geformt und können jungen Unternehmen dadurch nützliche Handlungsempfehlungen geben.

3. Personalentwicklung: Mitarbeiter fördern und fordern

Die Startup-Kultur ist dynamisch, junge Unternehmen verändern sich und wachsen schnell. Und die Mitarbeiter sollten mitwachsen. Doch für profunde Personalentwicklungsmaßnahmen bleibt oftmals keine Zeit – und viele talentierte, gut ausgebildete Fachkräfte bleiben auf der Strecke. So kann es passieren, dass sich Mitarbeiter schnell wieder abwenden.

Zu wissen, was die individuellen Ziele eines jeden Einzelnen sind, wie diese systematisch erreicht werden und wie darauf aufgebaut werden kann, spielt eine extrem wichtige Rolle für die Zufriedenheit der Mitarbeiter – und damit auch für die Entwicklung der Firma. Das sollte von keinem Gründer unterschätzt werden. Etablierte Konzerne setzen speziell für diese Aufgabe HR-Spezialisten ein, die sich um die fachliche und persönliche Weiterentwicklung aller Mitarbeiter kümmern.

4. Vertrieb: Zugang zu neuen Märkten, Netzwerken und Infrastrukturen

Ein Produkt verkauft sich nicht von selbst – Vertrieb gilt als eine der Königsdisziplinen in Unternehmen. Doch voller Tatendrang, gehen Gründer ihre Kundengewinnung oftmals unkoordiniert und überstürzt an. Der Ausbau von Vertriebswegen sollte aber immer mit Weitsicht geschehen. Dafür bedarf es zum einen der richtigen KPIs, zum anderen eines angemessenen und individuellen Umgangs mit (potenziellen) Kunden.

Solides, kaufmännisch fundiertes Wissen findet man zuhauf in etablierten Konzernen. Startups können sich hier von erfahrenen Verkäufern zeigen lassen, wie man Kunden das Produkt vorstellt und Vertriebsprozesse effizient aufstellt. Damit eröffnen sich für sie viele neue Märkte, Kontakte, Infrastrukturen und Zugänge zu Industrien, von denen sie in ihrer Anfangszeit nur träumen können.

5. Klassische Charakteristika: Etikette und Professionalität

Spießig oder notwendig? Auch ein Startup sollte irgendwann erwachsen werden. Dazu gehört neben einem gewissen Duktus auch Zuverlässigkeit und Professionalität: Etikette beim Business-Lunch mit Konzernvertretern genauso wie seriöse Kleidung oder ein kultivierter, aber dennoch authentischer Sprachjargon. Ist diese Kinderstube nicht gegeben, laufen Gründer Gefahr, von großen Unternehmen nicht ernst genommen zu werden.

Konzerne sind bereits viele Geschäfte eingegangen und wissen genau, worauf es ankommt und welches Unternehmen welche Umgangsform präferiert.

Die Spielregeln der Corporates: Was im Falle einer Kooperation beachtet werden muss

Bei einer Kooperation mit einem Unternehmen kommen Startups in den Genuss, viele ihrer Ressourcen und Skills mitzunutzen. Oftmals profitieren sie zudem von Investitionen finanzieller Natur. Doch wenn man als Startup bei den ganz Großen mitmischen will, müssen bestimmte Erwartungen erfüllt und Kompromisse eingegangen werden.

Nur wer Ergebnisse zum vereinbarten Termin liefert, wird ernst genommen. Ziele sollten vorab in einem Gespräch klar definiert werden, unkonkrete Ideen haben hier keinen Platz. Nur wer seine Vorschläge strukturiert und gut durchdacht dem Corporate gegenüber formuliert und die Position seines Startups am Markt genau kennt, wird eine sinnvolle Kooperation aushandeln können. Letztendlich entscheidet natürlich auch immer die Chemie zwischen beiden Parteien über eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Wie genau können Startups und Grownups nicht nur voneinander lernen, sondern auch gemeinsame Sache machen? Wie finden sie eigentlich zueinander?

Die Brücke zwischen Startups und Corporates: TechBridge scoutet für Corporates nach passenden Startups

TechBridge ist eine Schweizer Vermittlungsplattform für Corporates und Startups, die die Chancen der Digitalisierung und der neuen Technologien erkannt, und sich das Ziel gesetzt hat, Innovationen voranzutreiben. Wie genau funktioniert das Prinzip des Matchmakers?

Das Team um Dominik Wensauer identifiziert zunächst Problembereiche, Wünsche und Schlüsselpersonen eines Unternehmens, das mit passenden Startups zusammengebracht werden möchte. Dann wird intensiv Recherche betrieben, sowohl in großen branchenübergreifenden Datenbanken und Netzwerken als auch auf Events. Dabei werden essenzielle Fragestellungen beantwortet, wie: Ist das Startup in puncto Team, Finanzierung und Skalierbarkeit bereits so gut aufgestellt, dass eine Zusammenarbeit sinnvoll ist und man gemeinsam wachsen kann? Decken sich die Strategien? Können die Produkte kombiniert oder ergänzt werden? Welche weiteren Startups oder Firmen mit ähnlicher Tätigkeit gibt es noch? Gesucht wird hauptsächlich in der DACH-Region und im Vereinigten Königreich.

Sind die Startups identifiziert und geprüft, übermittelt TechBridge den Unternehmen detaillierte Informationen über das Team, die Tätigkeiten, das Innovationspotenzial und die USP des Startups. So können die Unternehmen eine fundierte Entscheidung über eine mögliche Kooperation treffen. Um einen technologisch innovativen Charakter der Kooperationen sicherzustellen, betreibt das TechBridge-Team übrigens aktives Trend-Scouting in Technologie-Hubs wie San Francisco oder New York.

Neuland: Startup-Support vom Swiss Innovation Outpost

TechBridge ist Mitglied des Swiss Innovation Outpost, ein Zusammenschluss von sieben der reichweitenstärksten Schweizer Unternehmen, der Startups, die in die Schweiz expandieren wollen, Zugang zu neuen Märkten und etablierten Unternehmen bietet. Als Anlaufstelle wollen sie Startups unter anderem dabei helfen, Finanzierungen zu finden und Türen in die Schweizer Wirtschaft, Konzerne und Politik zu öffnen. Damit positioniert sich die Schweiz als offenes, attraktives und vor allem businessrelevantes Land.

Wer mehr zum Swiss Innovation Outpost sowie zum Matchmaking-Prozess von TechBridge erfahren möchten, findet hier alle Informationen. Per Online-Formular können sich Startups kostenfrei bei TechBridge registrieren.

 

Artikelbild: lifeofpix.com/Leeroy