NoGos im Anschreiben

Kein Personaler hat Lust auf Massen-Anschreiben

Mit dem Anschreiben ergibt sich die Möglichkeit, Informationen zur eigenen Person über den Lebenslauf hinaus preiszugeben. Dabei sollte man vor allem eins beachten: einen richtig guten und vor allem individuellen Eindruck zu hinterlassen. Es reicht eben nicht, Textpassagen aus dem Internet zusammenzukopieren. Damit Euch das Anschreiben nicht allzu viele Nerven kostet, haben wir euch im Folgenden die fünf größten No-Gos aufgelistet:

1. Das Anschreiben als Nacherzählung des Lebenslaufs

Viele Bewerber begehen den Fehler, im Anschreiben ihren Lebenslauf nachzuerzählen und lassen dabei völlig außer Acht, auf die anvisierte Stelle einzugehen.

Dabei ist es Sinn und Zweck eines Anschreibens, dem Personaler deutlich zu machen, welche der eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse dem Unternehmen von Nutzen sein können. Empfehlenswert ist es, bereits gesammelte Berufserfahrung in Bezug zu der Position zu setzen, auf die man sich aktuell bewirbt. (Beispiel: „In Unternehmen XY habe ich x gelernt, was mich dazu befähigt, die beschriebenen Aufgaben y bei Ihnen auszuführen.“)

2. Überzogene Schleimereien verwenden

Die Motivation, mit der man sich auf eine bestimmte Stelle bewirbt, sollte klar aus dem Anschreiben hervorgehen. Nicht nötig ist es, in jedem zweiten Satz zu betonen, dass es der allergrößte Wunsch ist, bei dem Traum-Unternehmen zu arbeiten. Die eigene Authentizität sollte gewahrt werden. Also: nicht zu dick auftragen und Sätze wie „Schon als Kind habe ich davon geträumt, eines Tages Sachbearbeiterin in Ihrem Unternehmen zu werden“ aus dem Anschreiben streichen – zumindest solange es nicht der Wahrheit entspricht und bloß als Floskel verwendet wird.

Genauso sollten Bewerber darauf verzichten, Massenbewerbungen zu versenden – Bewerbungen also, die sie universal für verschiedenste Stellen in unterschiedlichen Unternehmen einsetzen. Natürlich bedeutet es viel Arbeit, für jede einzelne Stelle ein individuelles Anschreiben zu verfassen, aber es zahlt sich aus: Der Personaler bekommt das Gefühl, dass man sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat, auch über das Anpassen der Adresse hinaus.

3. Standardsätze googeln

„Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenausschreibung gelesen…“ Nur, weil diese Floskel schon millionenfach in Anschreiben verwendet wurde, heißt das nicht, dass sie auch dorthin gehören – geschweige denn, dass sie funktionieren. Man sollte es entsprechend dringend vermeiden, Phrasen für das Anschreiben zu googeln. Wenn das Anschreiben direkt mit einer Standardformulierung beginnt, stehen die Chancen, die Aufmerksamkeit des Personalers zu gewinnen, schlechter.

4. Arrogante Formulierungen einbauen

Ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein hat noch niemandem geschadet. Im Gegenteil: Es zählt zu den Stärken, die viele Personaler schätzen. Durch übertriebene Formulierungen wirkt man jedoch auch schnell zu eingebildet oder gar arrogant.

Zu wenig Selbstbewusstsein kann einem allerdings genauso negativ angerechnet werden. Zu empfehlen ist daher eine Vermeidung von Konjunktiv-Formulierungen: „Könnte“, „würde“ und „sollte“ wirken schnell unsicher und schwächen das Geschriebene ab. Bewerber müssen sich nicht unterwürfig geben, sondern sollten dem Personaler auf Augenhöhe begegnen.

5. Einen Roman verfassen

Ein Anschreiben soll nicht länger als eine Seite sein. Es gilt also, sich auf die für die Stelle relevanten Informationen zu fokussieren, auf den Punkt zu formulieren und bloß keinen Roman zu verfassen. Die meisten Personaler haben schlichtweg nicht die Zeit, sich die gesamte Lebensgeschichte eines Bewerbers durchzulesen. Weniger ist im Anschreiben also durchaus mehr.

Was sollte man außerdem vermeiden?

  • Zu lange und komplizierte Sätze
  • Standardfloskeln und langweiliger Einstieg
  • Nicht auf die eigenen Schwächen eingehen. Negative Formulierungen also streichen und auf die eigenen Stärken konzentrieren
  • Grammatik- und Rechtschreibfehler

Dieser Artikel erschien zuerst auf Dein-Lebenslauf.com

Bild: Kaboompics // Karolina via Pexels