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Dollar Schnell auch wieder weg gewischt: Dollar.

Die tragische Geschichte der Bloodhound-Technologies-Gründer

Aus. Vorbei. Der große Traum vom großen Geld. Dabei hatten sie noch gehofft, dass sie jetzt wohlhabend sein würden, nachdem Bloodhound Technologies verkauft worden war, für 82 Millionen Dollar. Aber den fünf Gründern bleibt fast nichts. Das muss man so sagen. Denn sie bekommen von den 82 Millionen nur 36.000 Dollar – und zwar alle fünf zusammen. Einer der Gründer muss sich sogar mit 99 Dollar zufrieden geben.

Bereits im Mai berichtete die New York Times von dieser Geschichte. Sie ist es trotzdem wert, noch einmal erzählt zu werden, da sie vor Augen führt, dass Risikokapital eben auch für Gründer Risikokapital sein kann, wenn man nicht aufpasst.

Die Bloodhound-Macher entwickeln eine Software für den Gesundheitsbereich und schließen 1999 und 2000 zwei Finanzierungsrunden ab. Sie erhalten insgesamt fünf Millionen Dollar. Als die New-Economy-Blase platzt, gerät auch Bloodhound in Schwierigkeiten, die Gründer werden durch Manager ersetzt, es kommen weitere Finanzierungsrunden – und 2011 dann der Mega-Exit. Da denken die Gründer, sie sind reich.

Sind sie aber nicht.

Nach ihrem Ausscheiden hatten die Gründer keine Kontrolle mehr, konnten die Bedingungen der weiteren Finanzierungsrunden nicht mehr mitgestalten. Und nun nach dem Exit werden erstmal die Investoren ausgezahlt. Und die bekommen fast alles. Dann gibt es Geld für das Management, 15 Millionen Dollar. Und als all das verteilt ist, bleiben noch 36.000 Dollar für die fünf Gründer übrig. Einer hat davon sogar nur 99 Dollar bekommen. Kein Wunder, dass die Sache vor Gericht gelandet ist.

Vielleicht würde sich die Geschichte heute sowieso nicht mehr so abspielen, wie Ende der 1990er Jahre, als Bloodhound  aufgebaut wird. Vielleicht sind heute alle Gründer schlauer als damals. Vielleicht aber ist dies doch eine Mahnung für alle, die nach einer Finanzierung suchen. Sie sollten sich die Frage stellen: Brauche ich wirklich Risikokapital? Was passiert eigentlich, wenn meine Geldgeber mich, den Gründer, loswerden wollen? Wie kann ich die Kontrolle behalten?

Die ganze Geschichte gibt es noch mal zum Nachlesen auf Englisch bei der New York Times.