Die Hoffnungen bei Affiliprint waren wahrscheinlich groß, als sich das Unternehmen mit einem potentiellen Investor in Gesprächen befand. Doch es kam anders: Ende Februar sprang dieser ab – und der Anbieter von intelligentem Gutschein-Marketing stellte am 18. März den Antrag auf die Eröffnung seines Insolvenzverfahrens.

Nun wurde aber ein Käufer gefunden: Zum 1. Juni übernimmt die niederländische Daisycon das 2010 gegründete Startup. Durch die Übernahme will das Affiliate-Marketing-Unternehmen sein Geschäft im deutschen Markt ausbauen.

Der Geschäftsbetrieb soll wie bisher fortgesetzt werden. Allerdings wird die Anzahl der Mitarbeiter von 14 auf neun reduziert, sagt Carsten Schwecke, seit 2011 Geschäftsführer des Oldenburger Unternehmens im Gespräch mit Gründerszene. Schwecke wird das Unternehmen laut Gründerszene-Informationen gegen Mitte des Jahres verlassen, der neue Geschäftsführer soll vom neuen Eigentümer kommen. Vor seiner Position bei Affiliprint war Schwecke Geschäftsführer bei Travelzoo. Gegründet wurde Affiliprint von Sönke Burkert, der sich bis Oktober 2014 die Geschäftsführung mit Schwecke teilte.

Affiliprint vermittelt Marketing-Kooperationen und wendet Affiliate-Marketing offline an. Unternehmen, die Werbung betreiben wollen, und passende Vertriebspartner finden auf der Plattform zusammen. Mit Hilfe der Gutscheincodes kann der Erfolg der Print-Gutscheine via Online-Tracking nachvollzogen werden. Zu Affiliprints Kunden zählen nach eigenen Angaben Startups wie Lieferando, Marley Spoon und Aboutyou, aber auch alteingesessene Unternehmen wie Schiesser und Hagebau. Nach eigenen Angaben hat Affiliprint etwa 3.000 Vertriebspartner.

Zu den wichtigsten Zielgruppen der Firma gehören Verlage. Affiliprint steckt unter anderem im Portfolio von NWZ Digital, der Investmentarm der Verlagsgruppe der Nordwestzeitung, der gemeinsam mit MBG und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) siebenstellig investiert hatte. Insgesamt haben laut Schwecke elf Gesellschafter Anteile an dem Unternehmen.

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