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steve-jobs-apple Der frühere Apple-Chef Steve Jobs

Apples Glanzzeiten scheinen vorbei zu sein. Das Unternehmen war einst Garant für Innovation und technischen Fortschritt. Nun veröffentlicht der Konzern nur noch sporadisch Updates von Produkten, die kaum Neuerungen bringen und der Konkurrenz hinterherhinken.

Am deutlichsten sah man das bei den teuren Mac Book Pros. Apple versuchte die Käufer mit der Touchbar zu überzeugen, reduzierte aber dafür die Akkuleistung. Microsoft dagegen überraschte mit seinem Surface Pro die Technikwelt.

Apple-Fans fragen sich nun zurecht, was das Ziel des Unternehmens ist, das sich nur noch auf das iPhone zu konzentrieren scheint.

Wo geht es hin, Apple?

Apples Innovationsgeist ist nicht ganz erloschen, er ist nur nicht mehr auf alle Produkte anwendbar. Mit den Macs und iPads verdient Apple vergleichsweise wenig Geld, auch, weil die Konkurrenz im Tabletmarkt unglaublich groß wurde und zuletzt die Neuerungen fehlten.

Das iPad Pro war das letzte Update des iPad-Segments und konnte wenig überzeugen. Die Mac-Reihe darf nicht zu innovativ werden, weil sich Apple sonst selbst das Wasser abgräbt und die Verkäufe des kleinen Allrounders, dem iPhone, einbrechen könnten.

So versuchte sich Apple an vielen Richtungen, ohne einen wirklichen Blick für Trends zu haben. Gerüchte über TV-Pläne machen regelmäßig die Runde und auch ein Apple-Auto wird seit vielen Jahren diskutiert. Die Pläne wurden nun durch neue Verhandlungsgespräche wieder aktueller. Doch das ist alles nichts Konkretes.

Zurück zum Kurs von Steve Jobs

Nun scheint sich Apple auf seine Vergangenheit zu besinnen. Auf jene Strategie, die Steve Jobs so erfolgreich machte. Als Jobs Ende der Neunziger zu Apple zurückkehrte, räumte er erst einmal auf. Apple hatte zu dieser Zeit wahnsinnig viele Produkte in der Entwicklung, die Zeit, Geld und Ressourcen verschlangen – ohne, dass ein potenzieller Bestseller in Planung war.

Steve Jobs cancelte die meisten der Pläne und machte sich daran, mit dem iPod, iTunes und nicht zuletzt mit dem iPhone Märkte umzukrempeln und neu aufzustellen. Diesen Weg will Tim Cook jetzt ebenfalls beschreiten.

Nachdem den Thunderbolt-Displays kickt Apple nun auch die Airport-Router aus der Entwicklung, wie Bloomberg berichtet. Das Airport-Team wurde auf andere Teams aufgeteilt. Die Mitarbeiter kümmern sich jetzt beispielsweise um Apple TV.

Strategisch ist das klug, denn die Consumer-Produkte sind Apples größtes Zugpferd. Produkte wie der Airport-Router oder die Apple Watch hingegen kosten nur Geld in der Entwicklung und sind keine wirklichen Gewinnbringer für das Unternehmen.

Noch sind die Produkte erhältlich

Ganz fallengelassen hat Apple die Produkte noch nicht, denn auf der Website sind sie weiterhin erhältlich. Hardcore-Fans dürften enttäuscht sein vom Schritt Apples, sind sie doch nun dazu gezwungen, auf Router von Drittherstellern zurückzugreifen.

Apple selbst wollte sich bislang nicht dazu äußern, allerdings besteht die Möglichkeit, Produkte von Drittanbietern in den Online-Shop mitaufzunehmen, um so das Angebot für Router aufrecht zu erhalten ohne Entwicklungszeit und -kosten zu verschwenden.

Das ist bereits bei den Displays passiert, ohne dass Apple großes Aufsehen darum gemacht hatte. Die Verschlankung des Produktportfolios dürfte dem Konzern aber sicherlich helfen, um den Blick für das Wesentliche zu schärfen: Innovation.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Business Insider Deutschland.

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Titelbild: Justin Sullivan