Das Mercedes-Benz Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile)

Über 170.000 Besucher, knapp 2.200 internationale Journalisten, 3.600 Aussteller, 375 Startups. Die Consumer Electronics Messe (CES) in Las Vegas geizt nicht mit Superlativen. Tatsächlich wächst das Interesse an der Messe weiter, was auch daran liegt, dass die Autohersteller die CES als ideales Spielfeld entdeckt haben, auf dem man ein junges Publikum erreichen kann. Fast alle großen Hersteller sind vor Ort und präsentieren ihre Neuigkeiten. Ein Überblick:

VW zeigt E-Auto Studie

 Für VW ist die CES die erste große Messe seit dem Skandal um die Dieselmotoren. Etwas überraschend hat VW für die Messe eine Studie aus dem Hut gezaubert, die man in einem zehn Sekunden langen Teaser-Video auch schon mal andeutungsweise zeigte. Glaubt man den Gerüchten, handelt sich um einen Van oder Minibus mit einem reinen Elektroantrieb und einer Reichweite im Bereich von 300 Kilometern. Die Studie soll die Basis für ein Fahrzeug sein, dass ungefähr 2018 auf dem Markt erscheinen könnte. VW hat mit dem e-Golf und dem e-UP! schon zwei rein elektrische Fahrzeuge im Angebot, Verkaufszahlen hat man allerdings nicht kommuniziert.

Faraday Enthüllung

Nach einem Jahr voller Gerüchte, Spekulationen und Ankündigungen ist es auf der CES in Las Vegas soweit. Faraday stellt das Auto, mit dem man die Welt verändern möchte, zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit vor. Das Fahrzeug erinnert an ein verrücktes Batmobile und erntete bis jetzt keine guten Kritiken. Und es bleiben noch viele Fragen offen: Wie weit kommt man mit den Batterien der Faraday-Future-Autos, ohne sie neu aufzuladen? Wann werden die ersten Autos gebaut und verkauft? Wie sieht das angekündigte neue Mobilitätskonzept genau aus? Alles sehr nebulös.

Mercedes zeigt Studie – und mehr

Im vergangenen Jahr überraschte Mercedes die Presse mit der Präsentation der Designstudie F015, auf der IAA folgte die „Concept IAA“ Studie. In Las Vegas wird es vermutlich genau diese Studie wieder zu sehen geben. Die große Weltpremiere der neuen E-Klasse behält man sich für die Messe in Detroit vor, die eine Woche nach der CES los geht. Dennoch wird Mercedes nicht mit leeren Händen nach Las Vegas reisen. Angeblich will man den Bau von vier neuen E-Autos ankündigen, die alle 2018 auf den Markt kommen werden. Zwei SUV und zwei Limousinen sollen in schneller Folge auf den Markt kommen. Der Preis des günstigsten E-Autos soll bei circa 70.000 Euro liegen.

Audi bestätigt E-Auto für die USA

Nachdem Audi auf der IAA einen SUV mit reinem Elektroantrieb für das Jahr 2018 angekündigt hatte, wird auf der CES der gleiche Wagen für den US-Markt vorgestellt. Weitere Themen dürften erneut der autonom fahrende Audi A7 RS sein sowie der Audi A3 e-tron.

GM stellt neue Partner vor

GM hat sich mit 500 Millionen Dollar beim Uber-Konkurrenten Lyft eingekauft. Zusammen will man in den nächsten Jahren in den USA eine Flotte von „on demand“ autonom fahrenden Fahrzeugen zum Personentransport anbieten. Die Fahrzeuge kommen von GM (vermutlich das E-Auto Chevrolet Bolt), das Handling übernimmt Lyft. Ebenfalls neu ist der Versuch von GM sich im Bereich Carsharing zu etablieren. CarUnity bleibt aber zunächst ein rein deutsches Projekt.

Ford und Google

Noch ist es ein reines Gerücht, aber eines, dass durchaus Substanz hat. Angeblich will Ford auf der CES bekanntgeben, dass man den Bau des Google-Autos übernehmen wird. Google macht mittlerweile keinen Hehl mehr daraus, dass man in den nächsten Jahren weltweit eine ganze Flotte von autonomen Fahrzeugen im Taxidienst etablieren will. Bisher werden die wenigen Fahrzeuge von einem Zulieferer von Ford gebaut. Es liegt also nahe, dass Ford den Zuschlag für die Massenfertigung des Google-Autos bekommt. Gleichzeitig dürfte dies auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Google und Ford einleiten. Was wiederum interessant ist, denn bisher arbeitet Ford nur Microsoft zusammen, die für die Connectivity Produkte im Entertainmentsystem zuständig sind.

Tesla wird auf der CES nicht vertreten sein, auch nicht mit einem eigenen Stand. Man erwartet aber, dass Batterie-Partner Panasonic neue Technologien und erste Bilder aus der gemeinsamen Gigafactory vorstellen wird.

Bild: Daimler AG