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Axel Springer: Eine Garage macht noch keinen Sommer

Ein wenig mutet die bedingungslose und fast unhinterfragte Hinwendung Axel Springers zum Silicon Valley schon wie die Suche nach dem Heiligen Gral an. Der steinige Weg ins gelobte Land. Die ersehnte Oase nach vielen Tagen endloser Wüste. So oder ähnlich präsentiert sich der Medienkonzern dieser Tage nach außen. Mit aller Macht ins Valley. Notfalls auch mal nur in der unbetuchten Economy Class reisen und im Doppelzimmer mit anderen Top-Managern hausen.

Der Medienriese hat gleich drei Videos über seine Valley-Affinität und -Reisen produzieren lassen. Im ersten präsentieren sich die Berliner als Startup von der Güte eines Microsoft oder Apple. Ganz klassich angefangen in der Garage eines Einfamilienhauses in Palo Alto. Der derzeitige Mieter kommt zu Wort, die Sekretärin und auch der „Chinese“ von damals dürfen nicht fehlen. Zum Schluss des Videos die Auflösung: Alles gar nicht echt, Axel Springer doch ein deutsches Unternehmen ohne Garage. Aber das Valley? „Hinfahren kann man ja mal.“

Video zwei mit den Protagonisten Jens Müffelmann, Ulrich Schmitz und Mathias Döpfner setzt etwas mehr auf Realität, aber bedient sich – passend zur Videopublizierung am vorherigen Sonntag und den Nachwehen des Champions-League-Finales – bei Fußball-Floskeln wie „defensiv“ und „dicht machen“ im Bezug auf das Verhalten Springers zu den Internet-Anfängen und „offensiv“, „Angriff“ und „Tor!“ bezogen auf den heutigen Stand.

Dann nochmal über sieben Minuten, die der Realität wohl am nächsten kommen. Axel-Springer-Manager wie Andreas Wiele oder Kai Diekmann fahren durchs Valley, besuchen Größen wie Google oder Ebay und die kleinen Unbekannten und schauen schonmal genauer hin, welche Ideen sich auch für Deutschland als „Takeaway“ eignen.

Bild: Axel Springer