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bdmi bertelsmann berlin Was bleibt: Bertelsmann-Konzernrepräsentanz Unter den Linden

Bertelsmann Digital Media Investments erweitert Investmentfokus

Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI), der 2006 gegründete VC-Arm des Bertelsmann-Konzerns, ändert seine Ausrichtung und schließt sein Berliner Büro. „Wir fokussieren uns noch mehr auf Nordamerika“, kündigte BDMI-Geschäftsführer Urs Cete gegenüber Gründerszene an. Der Fonds beschäftigte in Berlin bislang drei Mitarbeiter, in Zukunft soll auch das europäische Geschäft vom BDMI-Stammsitz in New York aus betreut werden, wo ein vier Mann großes Team arbeitet.

Hintergrund für die Beschränkung auf New York ist der geringe Deal Flow in Europa; offensichtlich findet die Bertelsmann-Tochter Startups, die zum eigenen Investmentfokus passen, weiterhin vor allem in den USA. Die Portfolio-Unternehmen von BDMI kommen aus den Bereichen Online-Video, Publishing-Technologie und Adtech oder haben mit der Trias aus Content, Community oder Commerce zu tun.

Außerdem will der VC, der sich bislang vor allem an Wachstumsrunden beteiligte und dort Initial-Investments zwischen 500.000 und drei Millionen US-Dollar tätigte, noch früher in Startups investieren. Schon seit etwa anderthalb Jahren investiere BDMI laut Cete auch in der Seed-Phase und investiere dort zwischen 50.000 und 250.000 Dollar aus einem insgesamt sechs Millionen Dollar großen Topf. In der Seed-Phase werde BDMI allerdings keine Lead-Investments übernehmen, trotzdem wolle sich der Fonds vor allem an kompetitiven Runden beteiligen, so Cete. „Wir machen nichts, wo es keine Wettbewerber gibt.“

Zu den bislang öffentlich nicht bekannten Investments gehört etwa eine Seed-Finanzierung für die Berliner Kochbuch-App Kitchen Stories.

Cete zeigte ich im Gespräch mit Gründerszene zufrieden mit der Performance seines Fonds. Acht Exits kann BDMI allein für dieses Jahr vorweisen, zuletzt übernahm die Bertelsmann-Tochter RTL die Mehrheit am Multichannel-Netzwerk StyleHaul, an dem sich BDMI 2013 beteiligt hatte und das nun mit mehr als 205 Millionen US-Dollar bewertet wurde.

Bild: © Bertelsmann