[title]Adyen launcht „Face-ID“[/title]
Es ist stets eine Freude, sich am ersten April durch die Weiten des Webs zu klicken und sich an der Kreativität der Branche zu erfreuen. Auf einen Schlag wird deutlich, woran die bärtigen Hornbrillenträger in den Cafés während der letzten Tagen wieder so eifrig tüftelten und man muss zugeben: es hat sich gelohnt! Nachdem die 2009 von der Redaktion beschworenen StudiVZ Übernahme durch Facebook wohl auf ewig ein Scherz bleiben wird, hat sich Gründerszene 2010 und auch im vergangenen Jahr darauf konzentriert, die Highlights des ersten Aprils zu sammeln. Natürlich heißt es deshalb auch 2012 wieder: Vorhang auf!
Adyen launcht „Face-ID“
Der hollandische Payment-Provider Adyen (www.adyen.com) launcht die weltweit erste Applikation für Zahlung per Gesichtserkennung. Mit Face-ID werden laut Pressemitteilung Bezahlvorgänge einfacher und vor allem sicher wie noch nie. Durch das „Zeigen des Gesichts“ und einen damit verbundenen Treffer in der Datenbank wird automatisch die Bezahlung ausgelöst. Pieter van der Does, CEO bei Adyen, glaubt, dass die Einführung von Face-ID die Zahlungslandschaft neu definiert hat: „Die Lösung hat die bestehenden Zahlungsmethoden revolutioniert und schickt vermeintliche Innovationen wie NFC, QR-Codes, e-Wallets, EMV-Chip und kontaktlose Zahlungen zurück in die Steinzeit.“. Erste Eindrücke dieses Wundertools bannte Adyen in ein charmantes Promovideo:
Noch nicht überzeugt? Natürlich findet sich auf der Homepage von Adyen bereits eine Beta-Version der revolutionären Technik.
Leider geil – Tagesangebote.de bietet „Deals für Millionäre“
Die Vergleichsplattform Tagesangebote.de (www.tagesangebote.de) hat sich zum 1. April eine besondere Erweiterung für ihr Sortiment einfallen lassen: Für 24 Stunden finden Nutzer auf einer speziellen Unterseite die brandneue Kategorie „Deals für Millionäre“. Vom Flug zum Mond über den Lamborghini-Crashtest bis hin zur Insel zum halben Preis sind den Luxus-Schnäppchen keine Grenzen gesetzt.
Wird der Deal angeklickt, offenbart sich der Scherz und Besucher erhalten die Möglichkeit, auch ihre Freunde in den April zu schicken. Mathias Jacobs, Gründer und Geschäftsführer von Tagesangebote.de gibt zu Protokoll: „Mit Millionären haben wir eine Marktlücke entdeckt und konnten bereits viele namhafte Partner aus dem Luxussektor für unsere Idee begeistern.“
Google schießt aus vollen Rohren
Imagepflege ist das A und O, weiß auch Google und schickt deshalb zum ersten April nicht bloß eine, sondern eine ganze Hand voll kreativer Produktneuheiten in die Weiten des Internets. Die stets hochwertig produzierten Spots nehmen den eigenen Innovationsdrang geschickt aufs Korn und könnten zugleich eine gute Parodie auf das Berliner Startuptreiben darstellen. Nachdem im vergangenen Jahr das Kinect-Prinzip (Körpersteuerung) auf Gmail übertragen wurde, muss dieses Jahr Google Maps dran glauben: Für Nostalgiker und Junggebliebene verkündet der Suchmaschinenriese feierlich den Launch einer 8-Bit Version von Google-Maps für die Spielkonsole NES.
Der Werbespott im Retrolook ist mit stilecht quietschiger 8-Bit Musik unterlegt und erinnert an frühe Klassiker wie The Legend of Zelda oder Final Fantasy. Wenn Google etwas in die Hand nimmt wird es richtig gemacht und so zieht sich der 8-Bit-Look bis hinein in die Streetview-Ansicht des Kartendienstes. Wer sich schon immer fragte, wie die Berliner Torstraße wohl für unsere Videospielhelden aussehen würde…
Auch wenn das Maps-Feature gewiss der liebevollste Einfall des Suchmaschinenanbieters ist, lohnen sich auch die anderen Spots, die zum diesjährigen ersten April Google-Nutzer zum Schmunzeln bringen sollen. Wer seine Emails lieber morsen statt eintippen möchte, sollte einen Blick auf Gmail Tap werfen, simultan mit zwei Personen an einem Computer arbeiten ist angeblich über das Chrome-Multitasking-Tool möglich. Wem auch das nicht genügt, den bringt gewiss die intelligente Nahrungsergänzung Google Fiber auf Touren.
Richard Branson reist zum Erdkern
Der Tausendsassa, Labelboss und Airlinebesitzer Richard Branson gibt den Start seines neusten Großprojektes bekannt: Virgin Volcanic. Auf der Virgin-Homepage gibt der viertreichste aber mit Abstand wahnsinnigste Brite bekannt: „I have a long held fascination with volcanoes having read Jules Verne’s Journey to the Centre of the Earth as a young boy. I decided that one day I would go there too. Alongside our adventures with Virgin Galactic and Virgin Oceanic, volcanoes are the next great unexplored terrain. What can I say, I lava challenge!“
Als einer der ersten Gäste wird sich laut Insiderinformationen nicht nur Tom Hanks, sondern auch ein bekannter Berliner Serial-Entrepreneur an Bord begeben. Erste Marktanalysen haben ergeben, dass der Erdkern entgegen aller Erwartungen einen vierten und bisher unbekannten „Billion-Dollar-Market in E-Commerce“ darstellen könnte.
The Naughty Box – Glossybox verschickt heiße Stunden
Vor kurzem hat Glossybox seinen ersten Geburtstag gefeiert und es scheint an der Zeit, sich neu zu erfinden: Die britische Version der Kosmetikbox hat am heutigen Tag einen ersten Einblick in die verruchteste Produktinnovation des jungen Startups gegeben: Die Naughty Box. Gefüllt mit einer Flasche Moet-Champagner, essbarer Unterwäsche und Plüschhandschellen bringt das Startup aus dem Hause Rocket Internet (www.rocket-internet.de) scheinbar die erste Box, sowohl für Frauen, als auch für Männer auf den Markt.
Über Facebook gibt Glossybox bekannt: „The Naughty Box is a treat for couples and will definitely spice up your love life! The perfect gift for your partner and something you can enjoy together…“. Auch wenn die Idee nur als Aprilscherz gedacht war, sammelten sich binnen weniger Stunden dutzende Fürsprecher der Idee unter dem Foto. Könnte die Naughty Box Realität werden?
Die Nintendo Dubstep Experience
Die Gamer-Plattform 1up.com ist ganz nah am Puls der Zeit und verkündet die Sensation: Laut dem Branchendienst arbeitet Nintendo am Handheld-Rhymus-Game „Nintendo Dubstep Experience“. Das Spiel kombiniert, so scheint es, den Ruhm altbekannter Nintendogrößen (Mario, Yoshi) mit dem Trendgespür angesagter Musikbespaßer (Deadmau5, Skrillex).
1up.com verpasst seiner Neuigkeit nicht nur ein hervorragendes Video, sondern auch gleich eine scheinbar objektive Diskussion um das neue Spiel: Bei einem so Bass-lastigen Game sei es durchaus verwundernswert, dass bisher keine Nintendo-Schwergewichte wie Donkey Kong oder Bowser ins Spiel integriert wurden. Auch die Abwesenheit von Tanz-affinen Charakteren wie Link oder Zelda verwundere die Spieleeredakteure. Sehr zufrieden sei man jedoch mit der Auswahl der Dubstep-Künstler, erinnere doch die Musik von Skrillex deutlich an ein altes Dreamcast-Modem, das vergeblich versucht, sich ins Internet einzuwählen.
Zalandos Schuhe – Out of the Box
Auch Zalando schickte seine Kundinnen in den April: Nachdem der Online-Schuhhändler aus Berlin seine ersten Offline-Outlets eröffnet hat, kündigt die Rocket-Internet-Gründung nun den Zalando Schuhautomaten an. „Du bist ganz spontan zu einer Party eingeladen und hast dummerweise nicht die passenden Schuhe an? Kein Problem, ab sofort kannst du dir einfach welche aus dem Zalando Schuhautomaten ziehen!“ verkündet das Social Media Team über Facebook.
Aprilscherz hin oder her, so abwegig ist die Idee nicht: Seit Anfang 2011 verkauft eine junge Münchenerin „Ballerinas to go“ in angesagten Clubs. Auch hier können Kundinnen die Schuhe aus einem Automaten ziehen. Zalando, hört ihr die Signale?
Deutsche-Startups netzwerkt mit Zuckerberg
Auch beim hochgeschätzten Marktbegleiter Deutsche-Startups.de hat man am 1. April seine Scherze getrieben. Das unternehmenseigene Netzwerkevent Echtzeit findet bisher in Berlin, Hamburg, Köln und München statt – wie Chefredakteur Alexander Hüsing nun verlauten ließ, wird die Liste durch eine Ausgabe der Veranstaltung in San Franciso ergänzt.
Als exklusive Location wurde die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz in der Bucht der kalifornischen Metropole gewählt. Prominente Unterstützer wie Google, Facebook und Twitter lassen laut Ankündigung den einen oder anderen Dollar springen um das Event zu ermöglichen. Highligt des Abends werde die Keynote von Mr. Zuckerberg himself mit dem klingenden Titel „How to raise an eleven-digit valuation whilst only wearing thongs“.