A young woman meeting with her financial advisors

Früher waren Informationen zur Familie im Lebenslauf üblich, heute wirken sie auf die meisten Personaler eher überholt. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen die Angabe zur Familie tatsächlich sinnvoll ist. Hier steht, wie viel Privates im Lebenslauf erwünscht ist – und wann es schadet.

Die Eltern im Lebenslauf: „Vater (Lehrer, 48), Mutter (Ärztin, 52)“

Um es gleich klarzustellen: Im Normalfall werden Eltern heutzutage nicht mehr bei einer Bewerbung erwähnt. Es geht schließlich um die Darstellung des eigenen Lebenslaufs. Daher spielt es überhaupt keine Rolle, ob der Vater nun Bäcker, Arzt oder Diplomat ist.

In seltenen Fällen allerdings kann die Angabe der Berufe von Vater und Mutter auch einen Vorteil ermöglichen; etwa, wenn sie zum Beispiel inhaltlich zu der angestrebten Position passen und man beispielsweise dadurch Fähigkeiten gewonnen hat, die einen von anderen Bewerbern unterscheiden. Ein Beispiel: Die Mutter hat eine eigene Konditorei, in der man in den Schul- oder Semesterferien stets mit ausgeholfen hat – und jetzt bewirbt man sich selbst bei einem anderen Unternehmen um eine Stelle als Konditor und kann dort mit der bisherigen Erfahrung in der Backstube punkten.

Außerdem können die elterlichen Berufe erklären, warum man sich überhaupt für eine bestimmte Branche interessiert. Auch in dem Fall macht es Sinn, sie im Lebenslauf mit anzugeben. Ein Beispiel: Der Vater ist Kfz-Mechaniker und führt seit 15 Jahren eine eigene Werkstatt. Wenn der Bewerber seit frühester Kindheit selbst in der Werkstatt des Vaters mit herum geschraubt hat und dadurch seine Leidenschaft für die Automobilbranche entdeckte, kann dies erwähnt werden.

Ein weiterer Sonderfall hat rechtliche Hintergründe: Bei Minderjährigen müssen die Eltern als gesetzliche Vertreter den Arbeitsvertrag unterschreiben. Durch Angabe beider Elternteile im Lebenslauf werden deren Namen gleich ersichtlich, was den Prozess des Vertragsschlusses beschleunigt.

Die Geschwister im Lebenslauf

Auch die Angabe der Geschwister hat nichts im eigenen Lebenslauf zu suchen. Eine Ausnahmesituation ist, wenn man sich als Erzieher bewirbt und Geschwister im Kleinkindalter hat. Wenn man bereits früh gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen und sogar die Geschwister mit erzogen hat, so sind dies hilfreiche Informationen, die dem Personaler zeigen, dass man aus dem privaten Umfeld bereits Erfahrung für den späteren Beruf mitbringt.

Der Familienstand und die Kinderzahl im Lebenslauf

Egal ob single, ledig, verheiratet oder verwitwet: Auch die Angabe des Familienstands hat heutzutage nichts mehr im Lebenslauf zu suchen. Offiziell darf der Familienstand einem Bewerber zwar keinen Nachteil einbringen, in der Praxis kann das jedoch anders aussehen. Denn je mehr Informationen der Personaler hat, desto mehr Interpretationsgrundlagen sind ihm geboten. Beispielsweise könnten Personaler bei alleinerziehenden Bewerbern mit mehreren Kindern auf höhere Ausfallquoten sowie geringere Flexibilität schließen als bei einem kinderlosen Job-Kandidaten mit gleicher Qualifikation.

Dabei geht es keineswegs darum, seine Kinder zu verheimlichen, auch die Elternzeit sollte mit aufgeführt werden. Allerdings sind sich viele Personalexperten einig, dass kein Schwerpunkt aufs Private gelegt und lieber weniger als mehr darüber verraten werden sollte, um Risiken zu vermeiden.

Fazit: Auf das Wesentliche fokussieren

Bei der Bewerbung geht es in erster Linie um den Bewerber und seine Fähigkeiten und nicht um seine Familie. Im Lebenslauf sollte der Fokus auf den Stärken und Fähigkeiten des Bewerbers liegen und nur die wirklich relevanten persönlichen Informationen untergebracht werden.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Dein-Lebenslauf.com.

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