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Bigpoint: 15 Millionen Euro Verlust im Jahr 2013

Der Hamburger Games-Riese Bigpoint hat 2013 kräftige Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Das geht aus dem Konzernabschluss für das vergangene Jahr hervor, der bereits jetzt – und damit ungewöhnlich früh – im Bundesanzeiger einzusehen ist.

Die Spieleschmiede setzte demnach im vergangenen Jahr 93,4 Millionen Euro um, das sind gut 26 Prozent weniger als 2012, als 126,7 Millionen Euro erlöst wurden. Allerdings konnte Bigpoint seinen Ebitda (Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit) auf 14 Millionen Euro steigern, das sind sieben Prozent mehr als 2012. Nach Steuern, Zinsen und Abschreibungen stand für das Unternehmen ein Verlust von 15,1 Millionen Euro zu Buche. 2012 lag das Konzernergebnis sogar bei minus 55 Millionen Euro.

Bigpoint-CFO Dieter Dehlke erklärt gegenüber Gründerszene den Umsatzrückgang mit einer „strategischen Neuausrichtung“ seit 2012. Damals war das Unternehmen in Schwierigkeiten geraten, im Herbst mussten 120 der damals 800 Mitarbeiter gehen, Gründer Heiko Hubertz trat als CEO ab.

Ein knappes halbes Jahr später, im März 2013, hoffte der neue Chef Khaled Helioui bei Handelsblatt Online noch auf eine schnelle Erholung: „2012 war ein Jahr des Übergangs, da hatten wir das Wachstum nicht so im Blick.“ Hochwertigere Spiele und schnelle Expansionen sollte neues Wachstum bringen. Doch die Krise bei Bigpoint zog sich offenbar noch bis weit ins Jahr 2013.

Das Bigpoint-Management gibt im Konzernabschluss dann auch zu, der Geschäftsverlauf sei allenfalls „als zufriedenstellend“ zu bewerten. Die Umsatzerlöse hätten sich erst „im Verlauf und am Ende des zweiten Halbjahres wieder stabilisiert“. Zu kämpfen hatte Bigpoint demnach auch mit der Vormachtstellung bestimmter Spiele im Markt: „Die marktbeherrschende Stellung einiger weniger Titel in zentralen Genres (unter anderem League of Legends, World of Tanks, Clash of Clans, Candy Crush Saga) erweist sich als nachhaltig und schwer aufzubrechen.“

Für den Millionenverlust sind nach Aussage von CFO Dieter Dehlke „Nachlaufeffekte“ des Einstiegs zweier US-Investoren aus dem Jahr 2011 verantwortlich. TA Associates und Summit Partners hatten damals für 350 Millionen US-Dollar eine Mehrheit an Bigpoint erworben. Im Konzernabschluss heißt es dazu, das Ergebnis sei „im Wesentlichen durch die planmäßige Abschreibung auf die aufgedeckten stillen Reserven und den Zinsaufwand im Zusammenhang mit der Kaufpreisfinanzierung belastet“.

Das Hamburger Unternehmen, das heute nur noch 500 Mitarbeiter beschäftigt, verfolgt laut Dehlke mittlerweile „sehr viel ambitioniertere, innovativere und kreativere Projekte als noch vor zwei Jahren“. Dabei setzt Bigpoint vor allem auf zwei Segmente: Mobile Games, hierfür wurde im Sommer das französische Studio Little Worlds Studios übernommen; und Core Games, also Titel, die nicht für Gelegenheitsspieler gedacht sind. An Vielspieler gerichtet sind etwa das Echtzeit-Strategie-Spiel Shards of War, das am Montag veröffentlicht wurde, und das Onlinespiel zur TV-Serie Game of Thrones, das sich noch in der Entwicklung befindet.

Mitarbeit: Georg Räth; Bild: Bigpoint