Nahm im vergangenen Jahr am Berliner Startupbootcamp teil: Bike ID

Wer in einer Großstadt wohnt, kennt das frustrierende Gefühl. Wo eben noch das eigene Fahrrad stand, ist nun gähnende Leere. Alleine in Berlin wurden nach Angaben der Polizei im letzten Jahr mehr als 30.000 Fahrräder geklaut. Und das sind nur die Fälle, die auch zur Anzeige kamen. Die Dunkelziffer derjenigen, die auf eine Anzeige verzichten, dürfte deutlich höher liegen. Bei einer Aufklärungsquote der Diebstähle von nicht einmal vier Prozent muss man sich über die Lustlosigkeit in Sachen Anzeige aber auch nicht wundern.

Dieser Problematik hat sich das estländische Startup Bike-ID angenommen. 2014 von Meeri Klausen gegründet, schaffte es im letzten Jahr den Sprung ins Startupbootcamp in Berlin. Ursprünglich hat das Startup ein Set hergestellt, das eine besondere Registrierung ermöglicht: Mittels sogenannter Micro-Tags und winziger ID-Sticker kann man sein Fahrrad markieren und registrieren. Die Daten stellt das Unternehmen dann der Polizei zur Verfügung, die gefundene Fahrräder dann leicht mit der Datenbank abgleichen kann.

Aber Registrierungen sind eine Sache, finanzieller Ersatz nach dem Diebstahl, eine andere. Seit April bietet das Startup über seine App auch den Abschluss einer Versicherung an. So verspricht die Bike-ID-CEO Meeri Klausen: „Bike-ID wickelt die gesamte Transaktion vom Kauf der Versicherung bis zum Einreichen eines Anspruchs über das Smartphone ab. Das senkt die Versicherungsprämie.“

Die gesamte Abwicklung soll per App stattfinden – ohne dass der Zweirad-Besitzer in einem Laden gehen muss. Das gilt auch für einen möglichen Schadensfall, der ebenfalls über die App abgewickelt werden soll. Bei rund 1,4 Milliarden Euro Schaden durch Fahrradiebstähle in Europa ein durchaus lukratives Geschäft. Gleichzeitig plant das Unternehmen das Versicherungsangebot auf Laptops und Kameras auszuweiten.

Bild: Bike-ID