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iTunes hat es gezeigt: Gibt es eine bequeme Lösung fürs Bezahlen, sind Nutzer durchaus bereit, für kreative Werke Geld auszugeben. Blendle will dieses Prinzip in den Journalismus bringen – mit einem Digitalkiosk, in dem Nutzer Texte aus verschiedensten Publikationen für kleine Summen kaufen können. In den Niederlanden hat das 2013 gegründete Startup bewiesen, dass es funktionieren kann: Alle großen Verlagshäuser sind an Bord, nach einem Jahr am Markt zählt Blendle über 300.000 Nutzer und betont, dass der Dienst den Verlagen damit mehr Einnahmen gebracht habe als Apple.

Nun geht das Startup mit inzwischen 56 Mitarbeitern mit Deutschland den ersten internationalen Markt an. In dieser Woche startet Blendle mit einer Beta und 37 Zeitungen und Zeitschriften, die von Beginn an dabei sind. Darunter sind auch quasi alle großen Qualitätstitel: Die Süddeutsche Zeitung, die Welt, der Spiegel, Zeit und Stern, mit der FAZ sind die Verhandlungen noch nicht ganz abgeschlossen.

In einer Mitteilung preist Julia Jäkel, Chefin des Stern-Verlags Gruner + Jahr, den Dienst: „Wir glauben, dass der Business Case von Blendle für innovative digitale Medien einen Schritt nach vorne bedeutet, und wir sind überzeugt, dass die Benutzer in Deutschland Blendle auch lieben werden, deshalb freuen wir uns auf die Zusammenarbeit. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit anderen angesehenen deutschen Zeitungen und Zeitschriften dabei sind, denn wir glauben, dass wir gemeinsam neue Plattformen und Business Cases finden müssen, um unsere Marken in der digitalen Zukunft zu entwickeln.“

Es ist kein Zufall, dass Gründer Marten Blankesteijn die G+J-Chefin als Testimonial ausgesucht hat – ihm ist es wichtig, die Unabhängigkeit von Blendle zu betonen, nachdem im vergangenen Jahr neben der New York Times auch der Springer-Verlag über seine Tochter Axel Springer Digital Ventures in das Startup investiert hat.

Bislang aber scheint es Blankesteijn gelungen zu sein, Blendle als neutrale Plattform für alle Verlage zu positionieren. Die Zahl und Relevanz der Titel, die schon zum Start dabei ist, macht das deutlich.

Bild: Blendle; Hinweis: Axel Springer ist Gesellschafter der Business Insider Deutschland GmbH, dem Medienhaus von Gründerszene. Weitere Informationen zu Business Insider findet ihr hier: www.businessinsider.de/informationen/impressum.