Links die App, rechts Gründer John Krehbiel

Eigentlich hatte sich John Krehbiel beim Berliner Company Builder Makers als Operations Manager beworben. Dann aber erzählte er von seiner Idee, eine Spiele-App für den Devisenhandel zu entwickeln. Und schon war Krehbiel engagiert – als Gründer.

Heute, ein gutes halbes Jahr später, launcht Cashout, eine App für simuliertes Forex-Trading, wie der Handel mit Währungen auch genannt wird. Für Makers ist Cashout das achte Unternehmen im Portfolio, aus dem vor allem das Preissuchmaschinennetzwerk Run a Shop und der Robo-Trader Cashboard bekannt sind. Zuletzt startete der Company Builder von Marius Schulze und Friedrich Neuman den Kampagnenmarktplatz BidderPlace.

Cashout ist bei weitem nicht die erste Trading-App auf dem Markt. Von Konkurrenten wie dem Portal Plus500 oder der niederländischen App Bux will sich Cashout durch besonders einfaches Handling und einen Gamification-Ansatz absetzen. Die anderen Produkte seien „häufig statisch und reagieren nicht in Echtzeit“, bemerkt Gründer John Krehbiel. „Das ist nicht sehr aufregend“.

Welche Anziehungskraft Games-Angebote auf ihre Nutzer entwickeln können, weiß Krehbiel von seinen früheren Karrierestationen. Beim französischen Pferdewettenanbieter PMU arbeitete er als Poker-Produktmanager, beim Online-Casino Winamax baute er das internationale Geschäft aus. „Ich mag die spielerische Seite der Dinge“, sagt Krehbiel.

Bei Cashout starten Nutzer mit einem virtuellen Startkapital von 10.000 US-Dollar. Damit können sie Währungen kaufen und verkaufen, außerdem mit anderen Nutzern in den Wettstreit treten. Soweit ist die Nutzung komplett kostenfrei. Geld verdienen will Krehbiel mit In-App-Käufen: Nutzer, die ihr Startkapital verzockt haben, können mit echtem Geld virtuelle Währung nachkaufen. Ein zweiter Monetarisierungskanal ist das Affiliate-Geschäft: Will ein Nutzer ins reale Forex-Trading einsteigen, verweist ihn Cashout an Broker und streicht dafür Provisionen ein.

Ein dritter Erlösweg ist noch Zukunftsmusik: Das Ziel sei natürlich, irgendwann die Nutzer mit echtem Geld handeln zu lassen, sagt Krehbiel. Doch dafür müsste sich Cashout dem ganzen Thema Regulierung stellen – dafür ist das Startup noch nicht bereit. Im Moment ist Krehbiel der einzige in Vollzeit auf dem Projekt Beschäftigte. Von den Makers-Machern gibt es Seed-Kapital, um Cashout den ersten Schub zu geben. Doch erst, wenn die App signifikante Traction vorweisen könne, werde die Unternehmung professionalisiert und ausgebaut.

Bild: Makers