Conichi-Gründer Maximilian Waldmann und Frederic Haitz

Etwas eingestaubt ist die Hotelbranche. Wenn es digital und innovativ zugeht, dann meistens in Form von Buchungsplattformen. Nun drängt das Berliner Startup Conichi in den Markt. Das Konzept: Der Hotelgast lädt sich die iOS- oder Android-App runter und registriert sich – im Hotel sind dann Beacons installiert, kleine Bluetooth-Sender, die den ankommenden Gast erkennen. Über die App wird das Gästeprofil des Besuchers dann automatisch an das Hotel übermittelt und aufgerufen. Zahlungen sowie Check-In und -Out sollen ebenfalls über die Software ablaufen.

So könnten die Hotels Abläufe wie die Gästeregistrierung verkürzen, sagt Gründer und CEO Maximilian Waldmann gegenüber Gründerszene. Vorlieben des Gastes würden gespeichert und so direkt an das Hotel übermittelt. Zum Beispiel ob der Hotelgast lieber spät auscheckt oder ein Allergiker-Bett benötigt. Für Hotelgäste ist die Nutzung der App kostenlos, Hotels müssen monatlich ein bis zwei Euro pro Zimmer zahlen.

Geld gab es für das ehemalige Hubraum-Startup bereits Anfang des Jahres: Das Hotelbuchungsportal HRS investierte einen hohen siebenstelligen Betrag. Die Geld werde unter anderem für den Vertrieb des Produktes genutzt, so Gründer Waldmann. Geplant sei, den Conichi-Service in die HRS-App und auf der Website zu integrieren, um eine größere Kundenreichweite für das Startup zu erhalten.

Bisher befand sich das Berliner Startup in einer Testphase, 50 Hotels und etwa 1.000 Hotelgäste in Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen die Hard- und Softwarelösung derzeit. Conichi beschäftigt nach eigenen Angaben 25 Mitarbeiter. Die Software werde von dem Startup entwickelt, die Beacons allerdings eingekauft, sagt Mitgründer Frederic Haitz.

Waldmann und Haitz haben Conichi im vergangenen Jahr gegründet. Offiziell in das Handelsregister eingetragen wurde das Startup im Januar dieses Jahres. Waldmann arbeitete vorher beim Internet-Riesen Google und der Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet. Mitstreiter Haitz gründete das Drucker-Startup Ezeepdas Insolvenz anmeldete und im Juli 2015 an den Softwarehersteller ThinPrint verkauft wurde.

Das ebenfalls in Berlin sitzende Technologie-Unternehmen Sensorberg bietet ein ähnliches Konzept: eine Beacon-Management-Plattform, mit der Hotels ihren Gästen auch Services wie einen schnelleren Check-In ermöglichen können. Sensorbergs Kunden kommen auch aus anderen Branchen wie etwa dem Einzelhandel. Anfang des Jahres sammelte das Berliner Unternehmen eine siebenstellige Summe ein.


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Bild: Conichi