Sven Lubek Crobo
Sven Lubek Crobo Sven Lubek gründete erst Browsergames.de und dann Crobo

Die App-Stores von Apple und Google sind überfüllt mit Apps. Aber damit die sich für ihre Macher finanziell lohnen, benötigen sie oft tausende Nutzer, manchmal Millionen. Ein Performance-Marketing-Startup aus Berlin begibt sich deshalb für sie auf digitale Nutzersuche. Dafür wirbt Crobo, 2012 gestartet, auf verschiedenen Medien für die Apps seiner Kunden.

Gegründet wurde das Unternehmen und die Muttergesellschaft, der Company Builder Covus, von Sven Lubek. Seine Firma beschäftigt mittlerweile rund 100 Mitarbeiter und unterhält auch ein Büro in San Francisco. Demnächst soll ein Office in Indien eröffnet werden. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben einen zweistelligen Millionenumsatz, ist seit Gründung profitabel und nahm zuletzt 2014 Fremdkapital auf. Der Gründer im Gespräch über die ganz persönlichen Anfänge und den Stand von Crobo heute.

Sven, wieso interessierst Du Dich für Technik?

Weil ich sie einfach liebe. Mit 13 habe ich mit dem Lötkolben herumgebastelt und verrückte Sachen gebaut. Mit dem ersten PC kam auch das Internet, was mich schon früh begeisterte. Und wenn man die Struktur des Internets versteht, dann versteht man, wie wichtig Domains sind.

Was hast Du mit den Domains angestellt?

Ich habe mir zuerst meinen eigenen Namen registriert: Lubek.de. Und da die meisten Menschen meinen Namen falsch schreiben, habe ich mir auch Lubeck.de registriert. Plötzlich hatte ich hunderte ausländische Besucher auf der Seite – die eigentlich zu der Stadt Lübeck wollten, aber auf ihrer Tatstatur das “ü” nicht haben. Also habe ich die Seite ausgebaut und digitale Kundengewinnung gestartet und etwa Gäste für Hotels vermittelt. Daraufhin habe ich weitere Domains gekauft, mich weiter professionalisiert und angefangen, Portale aufzubauen, wie Browsergames.de.

2012 hast Du dann Crobo gegründet. Wie fing das an?

Wir sind mit Browsergames gestartet und merkten schnell, dass es noch viel mehr gab, zum Beispiel Mobile-Games, die gerade an Bedeutung gewannen. Da gab es viel Bewegung, Budget und Interessenten. Später haben wir eine Firma gegründet, die alle weiteren Apps neben Games vermittelte. Gerade haben wir die Fusion der beiden Firmen abgeschlossen.

Wer zählt zu euren Kunden?

Wir haben Kunden wie Lyft, Yelp oder Twitter, die sehr international unterwegs sind.

Und für die generiert ihr Nutzer. Wie funktioniert das?

Zusammen mit den App-Herstellern erstellen wir zuerst eine Strategie und Zielgruppen-Analyse. Und auf dieser Basis fangen wir an, zusammen mit unseren Partnern Nutzer über Werbung zu gewinnen. Das können große Verlage sein oder Webseiten-Betreiber, weltweit. Wenn ein App-Hersteller etwa in die Türkei oder nach Indien gehen möchte, dann haben wir vor Ort Portale, Partner und andere Apps, die dieses Wachstum begleiten.

Wie macht ihr das?

Mit den ersten Nutzern, die wir an die App vermitteln, merken wir, auf welche Zielgruppe wir uns fokussieren müssen. So können wir mit unseren Daten für die Taxi-App Lyft etwa sehen, dass sie gerne freitags und samstags und in bestimmten Städten genutzt wird. Mit diesen Daten können wir Werbemaßnahmen sehr gezielt über unsere Partner aussteuern. Unser übergreifendes Ziel ist es: dem richtigen Nutzer die richtige App zur richtigen Zeit zu zeigen.

Und was ist der Erfolg für den App-Hersteller?

Für den ist es kein Erfolg, dass die App installiert ist, denn das bringt für eine kostenlose App kein Geld. Sondern der Erfolg ist, wenn eine Kaufentscheidung getroffen wird. Das ist etwa bei Lyft die erste Nutzung eines Taxis über die App.

Wie sieht Werbung bei Crobo aus?

Je nach Partner können das sehr unterschiedliche Werbeformate sein. Das geht von Youtubern, die eine App empfehlen, bis zu Portalen, auf denen Werbebanner laufen.

Und wann verdient ihr Geld?

Das Basismodell ist eine Bezahlung pro Installation, es gibt aber auch Misch-Modelle, dann wird zusätzlich für eine bestimmte Aktion Geld bezahlt. Bei Lyft etwa bekommen wir für die Installation der App etwas und wenn das erste Mal ein Taxi gerufen wird, kriegen wir nochmal etwas.

Bild: Crobo