Das BuddyGuard-Team: CTO George Platon, COO Wouter Verhoog und CEO Herbert Hellemann

Alles begann in Mexiko, der Heimat von Herbert Hellemann. Nach einem Einbruch in sein Haus war sein Neffe völlig verängstigt. Und Hellemann begann sich Gedanken über Alarmanlagen zu machen.

Seit 2011 ist Hellemann in Berlin. Hier gründete er zusammen mit George Platon aus Rumänien und Wouter Verhoog aus den Niederlanden die Firma BuddyGuard. Die drei launchten vergangenen Dienstag ihre Kampagne auf Kickstarter für das erste Produkt des 2014 gegründeten Startups: die smarte Alarmanlage Flare, ausgestattet unter anderem mit einer HD-Kamera, Bewegungsmelder, Wlan-Anschluss und Mikrofon. Nur etwa drei Wochen hatten die drei Zeit, um ihre Crowdfunding-Kampagne aufzuziehen, die noch 20 Tage läuft.

Warum habt Ihr Euch für Kickstarter entschieden, anstatt deutsche Plattformen zu nutzen?

Es gibt zwei Gründe: Erstens investieren die Geldgeber direkt in die Produktentwicklung. Wir schätzen dies, denn wir erhalten dadurch einen klaren Hinweis auf die Wertigkeit unseres Marktes. Es kann eine kleine Summe ab einem Euro oder aber auch ein größerer Betrag gespendet werden. Damit werden die Geldgeber berechtigt unser System für einen attraktiven Preis zu erhalten. Zweitens ermöglicht Kickstarter es uns, Feedback aus aller Welt zu bekommen. Da wir ein internationales Team sind, passt dies gut zu uns.

Wie viele Leute haben an der Kickstarter-Kampagne mitgewirkt?

Wir drei haben in den letzten drei Wochen zusammen an diesem Kickstarter-Projekt gearbeitet. Wouter hat sich um den Aufbau des Social-Media-Publikums und des Newsletters gekümmert. Außerdem hat er die internationale PR-Kampagne ins Leben gerufen. Die Generierung der Inhalte für die Webseite, den Blog und die Kickstarter-Seite lagen ebenfalls in seiner Hand.

Herbert hielt engen Kontakt zu Kickstarter und unseren Beratern, um sicherzustellen, dass unser Projekt alle Rahmenbedingungen erfüllt und unseren Erwartungen entspricht. Er hat sich außerdem zusammen mit einem Freelancer um die visuelle Gestaltung unserer Kickstarter-Seite gekümmert. George hat währenddessen alle Demo-Videos unseres Prototyps vorbereitet. Er stellte damit zu einem großen Teil sicher, dass die Webseite pünktlich zum Launch fertig war.

Wie lief die Kommunikation mit der Crowdfunding-Plattform ab?

Herbert und Wouter waren permanent in Kontakt mit Kickstarter. Sie führten uns durch den gesamten Genehmigungsprozess. Da gibt es viel mehr Möglichkeiten als das Hochladen eines Videos und ein paar Bildern.

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Was war die größte Herausforderung?

Zeit! Die Zeit war wirklich unser größtes Hindernis. Wir wussten, dass es extrem schwierig sein würde, eine komplette Kampagne in weniger als einem Monat zu kreieren. Jeder Tag war durchgetaktet. Es ist häufig so, dass man dazu tendiert, den Zeitaufwand von kleinen, operativen Aufgaben zu unterschätzen. Trotz unseres vollen Terminkalenders debattierten wir manchmal drei Stunden über ein bestimmtes Bild oder einen Untertitel. Das Gute ist, dass wir alle drei den gleichen Sinn für Humor haben und außerdem viel Geduld. Wir hingen ja auch 15 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche aufeinander.

Wie wurde die Kampagne geplant und strukturiert?

Wir haben damit angefangen Social-Media-Profile anzulegen und [durch sie] Gespräche über Sicherheit, Automatisierung und das Internet der Dinge zu entfachen. Wir haben außerdem an Veranstaltungen teilgenommen, bei denen wir noch etwas über Sicherheit, das Bewusstsein und die Erwartungen der Menschen lernen konnten. Danach wussten wir, wie unsere Zielgruppe aussehen würde. So war der Grundstein für die Entwürfe unserer Kampagne gelegt und wir konnten anfangen: Worin sollen die Menschen investieren? Was können wir liefern? Wir haben darauf geachtet, eine solide Markenidentität zu kreieren und eine Kommunikationsstrategie zu entwerfen.

Sobald alle Demos aufgenommen waren, die Produktbilder geschossen und die schriftlichen Inhalte abgestimmt waren, fingen wir an, unsere Facebook-Seite zu promoten, interessante Inhalte zu generieren und so Fans zu bekommen. In den letzten Tagen vor dem Start stellten wir sicher, dass alles gut vorbereitet war: Von den automatischen E-Mails bis hin zu dem Versand der Pressemeldung anlässlich des Launches um sieben Uhr morgens. Wir wollten das erste deutsche Unternehmen auf Kickstarter sein – und das sind wir auch!

Warum gab es nur einen Monat Vorlaufszeit?

Ursprünglich haben wir den Launch für Mitte Juni 2015 geplant, was uns sechs weitere Wochen Zeit gegeben hätte. Aber die Chance die erste deutsche Kickstarter-Kampagne am 12. Mai zu sein, bekommt man nur einmal.

Strahlensichere Boxershorts, ein smartes Türschloss und ein Mobil-Game mit Katzen in Raumanzügen – ein Überblick über die ersten Kickstarter-Kampagnen auf der deutschen Seite:

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Artikelbild: BuddyGuard