Der Millionenrausch bei Delivery Hero geht weiter: Die Berliner Lieferdienstplattform nimmt weitere 110 Millionen US-Dollar auf, die von zwei namentlich nicht bekannten US-Investmentfonds stammen. Damit erhöht sich die Gesamtfinanzierung auf über eine Milliarde Dollar. Die Bewertung des Boom-Startups steigt nach der Runde auf 3,1 Milliarden Dollar.

Zuletzt hatte Delivery Hero Anfang Februar frisches Kapital aufgenommen, damals investierte Rocket Internet 287 Millionen Euro (und kaufte für den gleichen Betrag bestehenden Investoren Anteile ab). Anfang Mai übernahm Delivery Hero dann für die fantastische Summe von 589 Millionen US-Dollar den türkischen Konkurrenten Yemeksepeti.

Die neue Runde soll allerdings nicht unmittelbar zweckgebunden sein. Das bedeutet: Es steht keine Akquisition bevor, stattdessen soll das Kapital dem Unternehmen Handlungsfreiheit geben. Ergibt sich ein neues Übernahmeziel, kann Delivery Hero kurzfristig zuschlagen. „Das neue Kapital erhöht die Flexibilität von Delivery Hero für weitere gezielte Zukäufe und für Investitionen in die Produktinnovation“, teilt das Unternehmen mit.

„Wir freuen uns über diese weitere Stärkung unserer Investorenbasis“, wird CEO Niklas Östberg zitiert. „Zwei exzellente Fonds teilen unsere langfristige Vision, mit der wir unsere Branche nachhaltig verändern wollen.“

Offenbar hält Delivery Hero auch weiter an seinen IPO-Plänen für das Jahr 2016 fest – ungeachtet der Berichte über einen angedachten Börsengang von Rockets Global Online Takeaway Group, in die die Firmenfabrik neben seiner Eigengründung Foodpanda auch seinen 40-Prozent-Anteil an Delivery Hero einsortiert hat.

„Unserer Ansicht nach werden wir Ende dieses Jahres so weit sein, aber wir werden warten, bis wir einen klaren Nutzen durch einen IPO sehen“, sagte Östberg gegenüber TechCrunch. „Im Moment profitieren wir davon, nicht an der Börse gelistet zu sein. Wir haben die gleiche Finanzstärke wie unsere börsennotierten Konkurrenten, während wir sehr langfristig agieren können. Das macht uns zum schlimmstmöglichen Wettbewerber, den man sich vorstellen kann. Deshalb: keine IPO-Pläne für 2015.“

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