Delivery Hero 30 Millionen Phenomen

Delivery Hero stellt Profitabilität in Aussicht

Gerade zwei Wochen ist es her, dass der Berliner Lieferdienst-Vermittler Delivery Hero (www.deliveryhero.com) eine Investition in den indischen Anbieter TastyKhana vermeldete. Nun gibt die Online-Essens-Bestellplattform bekannt, frische 30 Millionen US-Dollar in einer von Phenomen Ventures geführten und von bestehenden Investoren unterstützten Serie-D-Finanzierungsrunde zu erhalten. Interessantes Detail: Phenomen ist auch beim Wettbewerber Foodpanda investiert. Gelockt habe Delivery Hero den neuen Geldgeber dabei insbesondere mit einem für 2013 in Aussicht gestellten Break-even.

Derzeit erzeuge das von Runet, Tengelmann Ventures, Kite Ventures, Holtzbrinck Ventures, Point Nine Capital finanzierte und vom Company Builder Team Europe unterstütze Delivery Hero laut Pressemitteilung jährlich einen Umsatz von über 400 Millionen US-Dollar und arbeite mittlerweile mit mehr als 35.000 Restaurants in 14 Ländern zusammen. Mit dem neuen Kapital soll vorrangig die Stellung in den bestehenden Märkten ausgebaut werden. Phenomen Ventures hatte zuvor bereits mit Investitionen in Fab.com, OneTwoTrip, Hailo und andere IT- und Technik-Unternehmen auf sich aufmerksam gemacht.

Es bewegt sich viel im Segment

Insbesondere mit dem britischen Anbieter Just Eat hatte sich Delivery Hero in den vergangenen Monaten messen wollen. Anfang Februar dieses Jahres hatte dieser mit Klaus Nyengaard seinen CEO verloren, wie TechCrunch berichtete. Wirtschaftliche Hintergründe soll es dabei keine gegeben haben. Interessant: Kurz zuvor war bei Delivery Hero Co-CEO Fabian Siegel ausgeschieden, seit einigen Monaten verantwortet dieser nun die Geschicke des neuen Fonds der Samwer-Brüder. Die Lieferheld-Mutter wird nun von Niklas Östberg geführt. Zuvor hatte es Anschuldigungen gegen die Lieferheld-Spitze gegeben, die in einem Strafbefehl gegen sieben Mitglieder des Managements endeten.

Bereits im Jahr 2012 sei das ursprünglich in Dänemark gestartete und nun in London ansässige Just-Eat nach eigenen Angaben profitabel geworden. Allein im vergangenen Jahr hatte Just Eat stattliche 64 Millionen US-Dollar an frischem Kapital aufgenommen. Beim deutschen Delivery Hero waren es sogar über 80 Millionen Euro – inklusive Fremdkapital. Nach der vollständigen Übernahme von Hungryhouse stehen die beiden Unternehmen auch im Just-Eat-Heimatmarkt in direkter Konkurrenz. In den USA hatten sich im Mai die beiden Anbieter Grubhub und Seamless zusammengeschlossen, die zusammen auf rund 100 Millionen US-Dollar Umsatz verweisen.

Foodpanda, der Wettbewerber aus dem Hause Rocket Internet, macht sich trotz seines Fokus auf derzeit noch wenig bearbeitete Wachstumsmärkte zudem in den vergangenen Monaten international immer breiter. Zuletzt hatte das Unternehmen im Mai dieses Jahres eine Finanzierung von 20 Millionen US-Dollar bekannt gegeben. Foodpanda-Chef Ralf Wenzel hatte sein Unternehmen, das mit unterschiedlichen Marken aktiv ist, sogar als den „globalsten aller Lieferdienste“ bezeichnet. Die Geschäftsgebiete der Rocket-Tochter und der Lieferheld-Holding überschneiden sich dabei nur wenig – was auch daran deutlich wird, dass Phenomen bei beiden Unternehmen engagiert ist.

Bild: Geert van der Zee / pixelio.de