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Delivery Hero hält an IPO fest

Der Markt für Lieferdienstvermittler bleibt in Bewegung. Nur knapp zwei Wochen nach dem spektakulären Einstieg von Rocket Internet beim Berliner Boom-Startup Delivery Hero räumt dessen CEO Niklas Östberg alle Zweifel an den IPO-Plänen von Delivery Hero aus: „Wir gehen an die Börse“, kündigt Östberg gegenüber dem Aktionär an. Ob dies allerdings noch 2015 oder erst 2016 geschehen werde, sei „noch völlig offen“.

Sein Unternehmen sei nun „in einer Position, dass wir ab Mitte des Jahres an die Börse gehen könnten“, sagt Östberg und schränkt gleichzeitig ein: „Wir haben uns gerade privat finanziert.“ Trotzdem klingt der Delivery-Hero-Chef deutlich bestimmter als in der Vergangenheit.

Im Sommer 2014, nach der Übernahme des Konkurrenten Pizza.de, sagte Östberg im Gründerszene-Interview etwa: „Wir wollen 2015 bereit sein für einen Börsengang. Das heißt aber nicht, dass wir es automatisch tun. Für uns kommt nur ein Börsengang in Frage, wenn uns das dabei hilft, ein besseres Produkt zu entwickeln.“ Und nach der 88-Millionen-Dollar-Runde mit Insight Venture Partners im Januar 2014 hieß es: „Wir werden […] keinen Börsengang machen, nur um einen Börsengang zu machen.“

Offenbar ist die Entscheidung dafür längst gefallen. Nun geht es nur noch um den Zeitpunkt – über den nicht nur der Fortschritt von Delivery Hero, sondern auch das allgemeine Marktumfeld entscheiden dürfte.

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Für sein Unternehmen kündigt Östberg in dem Interview mit dem Aktionär zudem an, den Umsatz 2015 „fast verdoppeln“ zu wollen. Laut einer Präsentation des neuen Anteileigners Rocket Internet setzte Delivery Hero im vergangenen Jahr 88,9 Millionen Euro um, bei einem Außenumsatz von 655,7 Millionen Euro. Die Akquise neuer Kunden bleibt dabei für den Lieferdienstvermittler ein teures Unterfangen: „Um unsere Marketingkosten zurückzuholen, müssen unsere Kunden fünf bis sechs Mal über uns bestellen“, gibt Östberg zu.

Uber startet mit Lieferdienst in Barcelona

Nachdem der deutsche Marktführer Pizza.de längst Teil von Delivery Hero ist und Rockets Foodpanda seit zwei Wochen vom Konkurrenten zum Partner geworden ist, tut sich ein neuer Player im Markt auf: Der US-Mobilitätsgigant Uber startet mit einem Essenslieferdienst in Barcelona. Der Dienst nennt sich UberEats und ist nach dem Vorbild des New Yorker Instant-Delivery-Service UberRush und des Lieferdiensts UberFresh aus Los Angeles gestaltet.

Barcelona ist als Standort aus mehreren Gründen eine interessante Wahl: Es ist der erste Ort außerhalb der USA für den Uber-Lieferdienst. Hier findet in wenigen Tagen der Mobile World Congress statt. Und: Weder Delivery Hero noch Foodpanda sind in Spanien bislang aktiv. Allerdings hat der britische Konkurrent Just Eat dort einen Ableger. Außerdem hat Rocket Internet für seine neu gebildete Global Online Takeaway Group jüngst den spanischen Lieferdienst La Nevera Roja geschluckt, gerüchteweise für 80 Millionen Euro.

Mit 4.000 Partner-Restaurants dürfte La Nevera Roja einen gehörigen Vorsprung vor UberEats haben. Der Uber-Lieferdienst startet in Kooperation mit dem Gastro-Magazin Plateselector, das einige lokale Restaurants ausgesucht hat. Geliefert wird zu Beginn nur zur Mittagszeit sowie in den Abendstunden. Dafür aber innerhalb von zehn Minuten, wenn Uber hält, was es in einem Blogpost zum Start verspricht.

Funktioniert der Dienst in Barcelona, dürfte Uber den Service schnell weltweit ausrollen. Genug Kapital dafür ist bekanntermaßen vorhanden – seit heute ist klar, dass in der Serie E 2,8 Milliarden US-Dollar an das Unternehmen fließen.

Bild: Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von Howdy, I’m H. Michael Karshis