Der Lieferdienstvermittler Delivery Hero hat für einen zweistelligen Millionenbetrag 16 Prozent der Anteile an dem Berliner Startup MyLorry übernommen. Das geht aus dem Handelsregister hervor. MyLorry, das 2013 gegründet wurde und im gleichen Jahr den Microsoft-Ventures-Accelerator durchlief, bietet mit seinem Service Foodexpress Lieferdienste für Restaurants, die keinen eigenen Fahrservice unterhalten. Gleichzeitig mit dem Einstieg von Delivery Hero Mitte Februar erhöhten zudem einige Business Angels ihre Investments bei MyLorry. Über die Finanzierungsrunde berichtete zuerst Deutsche Startups.
Bei dem restaurantunabhängigen Lieferservice von MyLorry können Gaststätten ohne Lieferdienst einen Foodexpress-Fahrer in der Nähe beauftragen, der bestellte Gerichte dann für sie ausliefert. Diesen Service bietet das Unternehmen seit August letzten Jahres an. Gestartet war MyLorry ursprünglich nur als Transportfirma für lokale Sofortlieferungen jeglicher Waren. Bisher gibt es die Angebote des Unternehmens der Gründer Max von Waldenfels, Benjamin Pochhammer und Toni Kappesz in acht deutschen Städten. Vor dem Investment von Delivery Hero arbeiteten MyLorry und der Lieferdienstvermittler bereits zusammen.
Delivery Hero hat in den letzten Monaten kräftig hinzugekauft. Neben der spektakulären Übernahme des Konkurrenten Pizza.de im vergangenen August kaufte das Berliner Unternehmen etwa das uruguayische Unternehmen PedidosYa, nach eigenen Angaben Marktführer für Online-Essensbestellungen in Lateinamerika, das Restaurantsoftware-Startup 9Cookies und Anfang des Jahres zwei osteuropäische Wettbewerber. Nachdem vor kurzem Rocket Internet für fast 500 Millionen Euro 30 Prozent an Delivery Hero übernahm, ließ CEO Niklas Östberg keine Zweifel mehr an einem geplanten Börsengang: „Wir gehen an die Börse“, kündigte er gegenüber dem Aktionär an. Ob das 2015 oder erst 2016 geschehen werde, sei „noch völlig offen“.
