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Delivery Hero hat am Dienstagmogen ein hohes Wachstum verkündet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat der Lieferdienst-Vermittler seinen Umsatz im ersten Quartal 2017 nahezu verdoppelt: auf 121 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum 2016 setzte Delivery Hero 63 Millionen Euro um, im gesamten vergangenen Geschäftsjahr 297 Millionen.

Die Höhe des Verlusts im ersten Quartal teilt das mit drei Milliarden bewertete Unternehmen nicht mit. Es heißt lediglich, man sei der „Gewinnschwelle zunehmend näher gekommen“. Delivery Hero hält sich seit jeher bei diesen Zahlen bedeckt, das Ergebnis für das vergangene Geschäftsjahr verrät das Unternehmen ebenfalls nicht. Bekannt ist seit kurzem lediglich das Jahresergebnis 2015: Es lag bei minus 253 Millionen Euro.

Delivery Hero präsentiert stattdessen lieber andere, positive Wachstumszahlen. So hat das Unternehmen seinen Außenumsatz im ersten Quartal auf 846 Millionen Euro gesteigert, im Vorjahreszeitraum lag er bei 521 Millionen. Besonders die Regionen Mena und Asien wachsen stark, in Europa und Amerika geht es vergleichsweise langsamer voran.

Die Bestellungen lagen in den ersten drei Monaten dieses Jahres bei 63 Millionen, während im ersten Quartal 2016 noch 39 Millionen Bestellungen verzeichnet wurden. Das Wachstum der Bestellungen ist also niedriger als das Umsatzwachstum: Für Delivery Hero dürfte das bedeuten, dass es für sich höhere Provisionen aushandeln konnte, die es von den Restaurants für seinen Service nimmt. Auch könnte das wachsende Business von Foodora, das höhere Provisionen als das klassische Geschäft umsetzt, hier eine Rolle spielen.

Es gilt als wahrscheinlich, dass Delivery Hero noch in diesem Jahr an die Börse streben wird. Das Unternehmen gilt als Hoffnung des Haupteigners Rocket Internet, der etwa 40 Prozent an Delivery Hero hält. Vor einer Woche investierte der südafrikanische Medienkonzern Naspers 387 Millionen Euro in die Berliner Firma.

Update, 10:25 Uhr: Bei der ersten offiziellen Telefon-Pressekonferenz von Delivery Hero zu seinen Geschäftszahlen erklärte CEO Niklas Östberg am Morgen, dass der Fokus derzeit weiter darauf liege, den Umsatz zu steigern. Dazu plane man allerdings keine weiteren Zukäufe, sondern wolle das Geschäft nun organisch wachsen lassen. Dabei sei es wichtig, das gekaufte Unternehmen Foodpanda gut zu integrieren und damit positive Ergebnisse zu erzielen.

Die übernommen Foodpanda-Märkte hat Delivery Hero bereits bereinigt: Kasachstan, die Slowakei und das polnische Geschäft wurden geschlossen oder mehrheitlich verkauft.

Zur Entwicklung der Tochterfirma Foodora verrät Delivery Hero keine Details. Es heißt lediglich, das Geschäft wachse hervorragend und in den meisten aktiven Märkten sei man der führende Anbieter.

Zum Thema IPO zeigt sich Östberg weiter zurückhaltend: „Wir prüfen verschiedene Wege, Kapital zu raisen, ein Börsengang ist eine Option.“

Bild: Delivery Hero