Die Romantik der frühen 70er Jahre. Es hat sich nicht viel verändert. Die Musik ist in Teilen etwas schlechter geworden.

Da lag plötzlich dieser Text auf dem Tisch der Redaktion. Besser gesagt im Computerfach. Ein sogenannter Gastbeitrag. Experten schreiben für Gründerszene. Wir freuen uns regelmäßig über sachliche, fachliche Highlights von Autoren außerhalb der Redaktion. Die Texte bieten wertvolle Ratschlägen aus der Praxis für unsere Leserschaft. „Diese 10 Fehler sollten Startups vermeiden.“ Gute Überschrift. Das will ich lesen. Und unsere Kundschaft sicherlich auch. Nach einigen Minuten Lektüre denke ich: Das sind alles Hinweise, die nicht nur für Startups gelten. Sondern auch für ganz normale Menschen. Der Mensch ist ein Startup.

Tunnelblick. Es ist nicht wirklich hilfreich, wenn man sich in eine Idee verliebt und sie gegen alle Widerstände bis zum bitteren Ende durchboxen will. Die Umstände ändern sich, der eigene Blick ändert sich und die Dinge da draußen können sich in Sekundenbruchteilen ändern. Mut zur Veränderung. Können wir alle gebrauchen. Jeden Tag.

Cash-Flow. Sollten wir immer im Blick haben. Was investiere ich, was kommt dabei heraus? Das Working-Kapital des ganz normalen Lebens. Sonst stellt sich irgendwann die Frage, ob wir über zu lange Zeit zu viel Emotionen in eine Sache oder einen Menschen investiert haben, der es einfach nicht verdient hat.

Metriken. Das klingt jetzt sehr wirtschaftlich. Trotzdem sollte jeder die eigenen Metriken kennen. Was sind unsere Leistungskennzahlen? Was tun wir, um sie zu erreichen? Einfach nur abwarten? Hilft eigentlich nie. Wie sind die Margen und Deckungsbeiträge? Was bekommen wir zurück für unsere eingesetzte Kraft und Liebe? Ab wann muss sich das rechnen? Seien wir ehrlich mit unseren Erwartungen.

Entspannung. Nein, nach dem ersten Erfolg mit einer Finanzierung oder Eroberung oder Beziehung ist Entspannung einfach das völlig falsche Rezept. Es muss weiter gehen, wenn es weitergehen soll. „Build, Measure, Learn, Repeat“! Gilt in jeder Lebenslage. Einfach stehen bleiben ist nie der richtige Weg.

Prioritäten. Auch wenn es schwer fällt: Man darf nie die Umsetzung der Idee aus den Augen verlieren. Auch wenn am Anfang die Verlockung noch so groß ist, sich zum Beispiel zum Dienstleister eines einzigen „Schlüsselkunden“ zu machen. Diese Strategie macht auf Dauer nicht wirklich glücklich und erfolgreich.

Fokus. Je genauer du weißt, was du tun willst, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dich zu verzetteln. Nie in Details verlieren. Immer versuchen, mit wenig Aufwand, den größten Effekt zu erzielen.

Recruiting. Mit welchen Menschen willst du dich umgeben? Mit wem willst du Zeit verbringen oder arbeiten? Wer ist dir wichtig? Ein gutes Team in deinem Leben besteht aus unterschiedlichen Charakteren. Auch solchen, die es dir nicht leicht machen.

Delegieren. Es ist sehr schwer, Dinge aus der Hand zu geben, die einem am Herzen liegen. Aber es braucht Vertrauen zu Familie, Mitarbeitern – in die Stärken des eigenen Teams. Kein Diktator ist wirklich glücklich.

Zeitmanagement. Alles fordert unsere Aufmerksamkeit. 24 Stunden am Tag. Verlockend. Alle kommen dauernd zu spät, entschuldigen sich für verpatzte Termine. Seien wir ehrlich mit uns selbst: Was können wir in welcher Zeit wirklich schaffen? Das hilft bei der Fokussierung und hilft gegen schlechte Laune.

Fehler. Fehler darf jeder machen. Aber immer nur ein Mal.

Auch auf die Gefahr hin, ab jetzt als Paulo Coelho der Gründerszene-Redaktion abgestempelt zu werden, hier noch ein Video, das mich beeindruckt hat. Gegen den Hass. Gegen die schnelle, unreflektierte Verurteilung von Menschen. Denn hinter jedem Account in den Netzwerken steckt tatsächlich ein echter Mensch. Man glaubt es ja kaum. Auch hinter den Artikeln von Gründerszene. #schluchz

Aber jetzt entlassen wir euch mit handverlesener Musik in ein orginalverpacktes Super-Sommer-Bade-Eis-Strandkorb-Wochenende.

Sehr viel cooler geht es nicht. 

Doch. Vielleicht so. Motörhead: Whorehouse Blues.

Jetzt aber raus in die Natur. Mit Herb Alpert auf dem tragbaren Plattenspieler.

Foto: Youtube / Screenshot / Herb Alpert