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Das Google-Hauptquartier in den USA

Googles Mutterkonzern Alphabet steigert seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 26 Milliarden Dollar. Mit eingerechnet ist dabei eine empfindliche EU-Strafe. Die machte aber nur eine kleine Delle.

Verglichen mit 2016 sank der Gewinn von Alphabet im ersten Quartal 2017 um 28 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar. Der Hauptgrund hierfür dürfte in einer Strafe der EU-Kommission liegen: 2,7 Milliarden Dollar muss Google für die regelwidrige Ausnutzung seiner Vormachtsstellung zahlen — die Strafe bezog sich besonders auf das Schalten von Produktanzeigen in den Suchergebnissen. Anders als in den USA beherrscht Google beherrscht den europäischen Suchdienstmarkt fast monopolistisch: Über 98 Prozent aller Suchanfragen laufen über den Dienst — in den USA sind es nur rund 75 Prozent.

Ohne die Strafe läge der Reingewinn von Alphabet bei rund 6,3 Milliarden Dollar, was einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr (4,9 Milliarden) bedeutet hätte. Drei Prozent sank der Wert von Alphabet-Aktien aufgrund dieser Nachricht. Allein im Jahresverlauf hatte das Wertpapier jedoch schon 26 Prozent zugelegt.

Unabhängig davon ist die Erlösverteilung aus den verschiedenen Geschäftsbereichen alles andere als stabil: Während die Haupteinnahmequelle — das Werbegeschäft — weiter wächst, sind die Erlöse aus den Anzeigen im Desktop- und Mobilbereich rückläufig.

Generell versucht Google seit einiger Zeit, sich breiter aufzustellen: So ist das Unternehmen mit seiner Tochter YouTube im Streaming-Bereich an zwei Fronten tätig: Einerseits im Video-on-Demand-Bereich (YouTube Red) in Konkurrenz mit Netflix sowie Amazon Prime und andererseits im TV-Bereich (YouTubeTV) gegen Anbieter wie DirectTV Now von At&T oder Sonys Playstation Vue. Dazu kommen zwei wachsende Geschäftsfelder: der Google Play Store und kostenpflichtige Cloud-Dienste.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.

Bild: Gettyimages/Justin Sullivan/Staff