Einfach und schnell an den Arbeitsplatz

Wankdorf – viele Fußballfreunde kennen das Schweizer Quartier seit dem „Wunder von Bern“, dem sensationellen Triumph Deutschlands bei der Weltmeisterschaft 1954. Unweit des heutigen Stade de Suisse steht seit 2015 auch der EspacePost, der Hauptsitz der Schweizerischen Post. Und diese ist gerade dabei, ihre Arbeitswelten neu zu definieren – und zu digitalisieren.

Im hochmodernen Gebäude sind mehr als 1.600 Mitarbeitende tätig, die meisten praktizieren das Konzept des Desksharings. Sämtliche Arbeitsbereiche wie Begegnungszonen, Desksharing-Plätze und Projekträume sind digital erfasst und können mit der Software-Lösung „Locatee Analytics“ des Startups Locatee optimal genutzt werden. Alle Mitarbeitenden finden einfach und schnell freie Arbeitsplätze. „Auf Screens im Eingangsbereich zeigt ihnen „Locatee Analytics“ nahezu in Echtzeit an, welche Arbeitsstationen belegt und welche frei sind“, erklärt Thomas Kessler, Gründer und CEO von Locatee.

Optimierungschancen durch Digital Real Estate

Wertvoll sind die Daten auch für die Schweizerische Post: Indem sie über Angaben zur Auslastung verfügen, können die Spezialisten alle Arbeitsflächen im EspacePost besser gestalten, nutzen und so zum Beispiel Energie und Kosten sparen. „Dank der Daten sind hier auch viele weitere Optimierungen möglich: So arbeiten wir beispielsweise gerade an einem Navigationssystem für die Reinigung, welches basierend auf Sensoren die Routen dynamisch plant“, sagt Kaspar Adank, Leiter Innovation und Projekte Digital Services bei Post Immobilien. „Dieser Anwendungsfall zeigt die enormen Möglichkeiten von Digital Real Estate wirklich sehr schön auf.“

Nach dem Pilot bald auch im großen Rahmen

Technisch basiert „Locatee Analytics“ auf der streng anonymisierten und daher aus Sicht des Datenschutzes unbedenklichen Auswertung der während der Nutzung entstehenden Sekundärdaten, den sogenannten digitalen Schatten von Notebooks. Nach dem erfolgreichen Pilot in ihrem Hauptsitz will die Schweizerische Post das System schweizweit einsetzen. Der Rollout auf weitere Bürogebäude läuft und die Weiterentwicklung der Lösung ist in Arbeit: Künftig sollen die Daten per App auf die Smartphones von Mitarbeitenden gelangen. Neue Funktionalitäten wie der „Smart Finder“ werden zudem die Suche nach Kolleginnen und Kollegen innerhalb der Großgebäude erleichtern.

Die Kooperation ist vom Spirit der Post und des Startups gleichermaßen geprägt. „Die Mischung macht es aus. Nach dem Pilot können wir uns nun im großen Rahmen bewähren und die Zusammenarbeit mit der Post läuft sehr schnell und unkompliziert ab“, freut sich Thomas Kessler.

Intelligentes Parken, clevere Kaffeemaschinen und mehr

Auch in puncto Parkplatzsuche ist die Post bald schon smarter: Sensoren sollen die Daten liefern, damit die Mitarbeitenden künftig ihre Parkplätze selber buchen, finden und bezahlen – per App versteht sich. Ein erster Test wurde gemeinsam mit dem belgischen Startup CommuniThings durchgeführt.

Smart Office und Smart Parking sind nur zwei von zahlreichen neuen Anwendungen, die in der Immobilienbranche dank Digital Real Estate – dem Einzug von digitalen Technologien – für Furore sorgen. Eine weitere ist „Service on Demand“: Automatische oder von Mitarbeitenden mittels Button ausgelöste Meldungen an das Facility Management, die dessen Service optimieren. Beispielsweise werden auf diese Weise defekte Kaffeemaschinen oder leere Wasserspender schneller repariert oder aufgefüllt. Für Lösungen im „Service on Demand“ arbeitet die Schweizerische Post mit den Berner Hard- und Software-Entwicklern von OXON zusammen.

Digital Real Estate – ein neues Geschäftsfeld

Die Schweizerische Post ist die drittgrößte Immobilienbesitzerin der Schweiz. In den nächsten zwölf Jahren will sie rund 1,8 Milliarden Franken in ihre bestehenden Gebäude in bester Lage investieren. Dabei wird Digital Real Estate zu einem neuen Geschäftsfeld. „Es geht darum, Abläufe und Entscheidungen rund um die Immobilie durch den Einsatz von Technologien und die Nutzung von Daten und mobilen Geräte zu optimieren und automatisieren“, sagt Kaspar Adank, Leiter Innovation und Projekte Digital Services bei Post Immobilien. „Das wird uns ermöglichen, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln – für die Post und für viele Drittkunden.“

 


Die Macher:

www.post.ch/immobilien
www.locatee.ch
www.communithings.com
www.oxon.ch

Die Digital Real Estate Experten der Post werden am 20. Juli 2017 am Spätschicht Event in Berlin teilnehmen und freuen sich auf einen persönlichen Austausch mit Startups zu diesem Thema. Eine vorherige Kontaktaufnahme kann über innoims@post.ch erfolgen.


 

Artikelbild: Schweizerische Post