Der Versand kostet extra

Die Drogeriekette dm startet im Sommer auf www.dm.de einen eigenen Onlineshop. Fast das ganze Sortiment soll den Kunden zur Verfügung stehen, verkündete das Unternehmen am Dienstag. Neben dem Shop will dm seinen Kunden redaktionelle Inhalte und weiterführende Informationen zu den Produkten bieten. Außerdem sollen Kunden mit einem Filter gezielt nach Produkten für ihre Bedürfnisse suchen können.

„Gerade Menschen, die keinen dm-Markt in ihrer Nähe haben oder während der Öffnungszeiten keine Zeit finden, zu uns zu kommen, wollen wir die Möglichkeit geben, zeit- und ortsunabhängig bei uns einzukaufen“, fasst Erich Harsch zusammen. Klingt einleuchtend. Man hätte vielleicht auch ein paar Jahre früher drauf kommen können – schließlich haben die Wettbewerber Rossmann, Müller und teilweise Budnikowsky bereits einen Online-Shop.

Bisher hatte sich dm nur schleichend in den E-Commerce-Bereich gewagt: 2013 wurden Produkte der dm-Eigenmarke auf Amazon angeboten – die Zusammenarbeit wurde aber mangels Erfolg wieder eingestellt. Bisher hielt Harsch einen Onlineshop nicht für dringend notwendig: „Rund 80 Prozent unserer Kundschaft sind Frauen. Die meisten genießen es, durch ihren dm-Markt zu schlendern. Das ist etwas anderes, als am Bildschirm zu bestellen“, sagte er noch im vergangenem Dezember der Wirtschaftswoche. Es sei generell schwierig mit Drogerieprodukten online profitabel zu wirtschaften: Kunden würden zwar gerne sperrige Produkte wie Windeln oder Toilettenpapier bestellen, diese seien aber besonders margenschwach.

Bei dem neuen Onlineshop will dm die Bestellungen innerhalb von zwei bis drei Tagen nach Hause, in Paketshops oder in einen der dm-Märkte liefern lassen, wo Kunden ihre Pakete direkt abholen können. Anders als beispielsweise Zalando will die Drogeriekette aber nicht versandkostenfrei liefern. „Die Kunden, die in unseren Märkten einkaufen, sollen nicht über erhöhte Preise die Versandkosten des Onlineshops mittragen müssen“, begründet Harsch diese Entscheidung.

Bei dm arbeiten nach Unternehmensangaben europaweit über 52.000 Menschen in mehr als 3.000 Märkten. Die mehr als 36.200 dm-Mitarbeiter in Deutschland erwirtschafteten im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro. In Europa lag der Umsatz bei 8,3 Milliarden Euro.

Bild: Dm