Frisches Gemüse und Obst nach Hause liefern? Immer mehr Unternehmen versuchen das (Symbolbild)

Ob lokale Lieferdienste, Supermarktgrößen wie Rewe oder das möglicherweise einmal übermächtige Amazon Fresh: Der Onlinehandel mit frischen Lebensmitteln ist inzwischen dicht bevölkert – und hart umkämpft. Nun steigt ein weiterer Konkurrent in den Ring. Der Paketdienst DPD liefert jetzt auch Lebensmittel aus. Das berichtet das Handelsblatt. „Wir sind überzeugt davon, dass im Online-Lebensmittelmarkt enorme Potenziale liegen“, sagt DPD-Vertriebschef Andreas Reß der Zeitung.

Vorerst transportiert das Unternehmen unter dem Namen DPD Food jedoch nur die Produkte von einem Startup: Rockets Milliarden-Unternehmen HelloFresh lässt nun exklusiv von dem Paketunternehmen Kochboxen an seine deutschen Kunden ausliefern. Darin enthalten sind frische Lebensmittel sowie Rezepte, die HelloFresh-Nutzer nachkochen können. Im Sommer will DPD beginnen, auch für andere Händler auszuliefern. Um die Produkte frisch zu halten, verzichtet DPD auf Kühltransporter und benutzt stattdessen Trockeneis.

Experten sehen in dem Markt für Lebensmittellieferdienste noch großes Potential. Sechs bis acht Milliarden Euro könnten vom stationären Handel zu den Online-Lieferdiensten abwandern, schätzte eine Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman im vergangenen Jahr.

Doch noch benutzen vergleichsweise wenige Menschen in Deutschland die Option, online frische Lebensmittel zu bestellen und diese liefern zu lassen. Einige Startups und Einzelhändler scheiterten in der Vergangenheit an dem Versuch, in diesem Segment erfolgreich zu sein. So zum Beispiel Supermarkt.de, OttoFroodies, Shopwings oder AllesAnna. Der viel diskutierte Markteintritt von Amazon Fresh steht auch noch aus. Doch der E-Commerce-Riese liefert bereits in Berlin und München im Rahmen des Abodienstes „Amazon Prime“ Lebensmittel aus.

Bild: Gettyimages/Thomas Barwick