Elon Musk

Elon Musk ist ein gern gesehener Gast bei Ted. Er gilt als einer der visionärsten Menschen der Welt. Startup-Gründer und Wirtschaftsbosse sind gleichermaßen von ihm fasziniert. Vor wenigen Wochen war Musk nun wieder einmal für einen vierzigminütigen Ted Talk zu Gast in der kanadischen Metropole Vancouver und diskutierte mit Moderator Chris Anderson über seine brisanten Zukunftspläne.

1. In 5 Minuten zum Flughafen

Vor wenigen Monaten stellte Elon Musk sein neues Unternehmen „The Boring Company“ vor. Das Ziel? Ein unterirdisches Tunnelnetzwerk in den USA zu bauen, mit dem Autofahrer den Stau umfahren können. „Das wird hoffentlich der Beginn eines 3D-Netzwerks bestehend aus Tunneln“, sagt Musk. „Stau nimmt dir so viel Zeit deines Lebens weg.“

Der erste Teil des Tunnelnetzwerkes soll in Los Angeles entstehen. Vom westlichen Stadtteil Westwood zum Flughafen LAX bräuchten Autofahrer dann nur noch fünf bis sechs Minuten, kündigt Musk an – und träumt schon weiter: von einem Tunnel, der die Städte Washington mit New York verbindet. Den Tunnel würde es so tief unter der Erde graben, sagt Musk, dass Menschen, die direkt darüber wohnen, davon nichts mitbekämen.

Aber warum investiert er nicht in fliegende Autos, fragt ihn Moderator Anderson. Sieht so nicht die Zukunft der Großstädte aus? „Naja, fliegende Autos sind sehr laut“, sagt Musk nüchtern. „Und es reduziert nicht gerade die Angst der Menschen, wenn Autos über ihnen fliegen.“ Oberste Priorität hat The Boring Company für Musk bisher ohnehin nicht. „Das nimmt derzeit vielleicht zwei bis drei Prozent meiner Zeit ein“, so der Unternehmer. „Die meisten Menschen, die daran arbeiten, sind Praktikanten oder Halbzeit-Kräfte.“

2. Der autonome Lastwagen kommt im Sommer

Ein weiteres Projekt, mit dem Musk einen Teil seiner Zeit verbringt: ein selbstfahrender Lastwagen. „Es sieht gut aus, dass wir im September den Truck vorstellen“, kündigt Musk an. Dabei soll der Tesla-Lastwagen so stark sein, dass er theoretisch „einen Diesel-Laster den Berg hochziehen könnte“, verspricht der Unternehmer. Das Fahrgefühl sei ähnlich wie in einem Sportauto. Er selbst sei den Lastwagen schon einmal auf einem Parktplatz probegefahren.

3. Bald dürfen wir im Tesla schlafen – auf eigene Verantwortung

Musk macht noch eine weitere Ankündigung: Ende des Jahres soll es möglich sein, dass eine Person von einem Parkplatz in L.A. zu einem Parkplatz in N.Y. mit einem Tesla fährt – ohne ein einziges Mal das Lenkrad berührt zu haben.

Und wann kann ein Fahrer schlafen, während ein Tesla ihn irgendwo hinfährt? „In zwei Jahren“, sagt Musk. Gleichzeitig betont er, dass das niemals zu hundert Prozent sicher sein wird. Ähnlich wie bei jeder Fahrt mit einem anderen Auto. 

4. Wer teilt, zahlt nichts für sein Auto

Doch schlafen während der Fahrt soll nicht der einzige Vorteil eines autonomen Teslas bleiben. Geht es nach Musk, wird sich der Kauf eines seiner Autos künftig für jeden rentieren. Besitzer sollen mit ihrem Tesla zur Arbeit fahren und ihn dann tagsüber – ähnlich wie bei Uber – für andere Zwecke zur Verfügung stellen. „Das wird auf jeden Fall passieren“, sagt Musk. „Unsere Käufer können künftig aussuchen, mit wem sie ihren Tesla teilen möchten: Ihrer Familie oder anderen Fahrern.“

5. Solardächer werden Standard

Dann zeigt Musk noch, wie für ihn künftig ein Haus aussieht: inklusive Power-Charger für das Elektroauto neben dem Hauseingang. Und natürlich Solarziegel auf dem Dach, die von anderen Dachziegeln optisch kaum zu unterscheiden sind. „Ökonomisch wird es ein No-Brainer“, sagt Musk. „Die meisten Häuser in den USA haben so viel Fläche auf ihrem Dach, dass mit Solarziegeln die Energie für das gesamte Gebäude erzeugt werden kann.“ Irgendwann würden alle Häuser ein Solardach haben. „Vermutlich in 40 oder 50 Jahren“, kündigt Musk an. 

6. Vier weitere Tesla-Fabriken sind geplant

Und als seien das nicht genügend Ankündigungen und Versprechen, lässt Musk – beinahe nebenbei – fallen, dass er noch in diesem Jahr den Bau von vier Tesla-Produktionsstätten, sogenannte Gigafactories, starten will. Offenbar weltweit.

Bild: TedTalk Screenshot