Mit ihr fing alles an: Iris Wenger startete den Hashtag #iLookLikeAnEngineer

Eigentlich ist Iris Wenger nur eine Entwicklerin, die für ihr Startup Werbung macht. So, wie ihre männlichen Kollegen. Ihre Gesichter prangen von Plakaten an Haltestellen in San Francisco – sie sollen andere überzeugen, sich bei der Firma OneLogin zu bewerben.

Iris Wenger ist auf dem mittleren Plakat zu sehen.

Mit den Reaktionen hat Wenger allerdings nicht gerechnet: So wurde auf Facebook zum Beispiel kommentiert, das Startup wolle mit dem Bild einer attraktiven Frau bloß männliche Entwickler anlocken. Und: So sehe doch keine echte Programmiererin aus. Wenger wehrte sich in einem Blog-Post – und rief den viralen Hashtag #iLookLikeAnEngineer ins Leben. Seitdem haben zahlreiche Entwicklerinnen Bilder von sich auf Twitter verbreitet.

Auch nach Deutschland ist die Bewegung geschwappt, Entwicklerinnen teilen Erfahrungen und Fotos:

Den Sinn der Kampagne haben allerdings nicht alle verstanden:

Wenger hofft dennoch, mit ihrem Hashtag zu zeigen, dass die Tech-Branche vielfältig sein kann – und sollte. Ihr Ziel: Der Sexismus soll verschwinden. In ihrem Blog schreibt sie von verschiedenen Vorfällen, die ihr widerfahren seien. „Es gab Männer, die im Büro Dollar-Scheine auf mich geworfen haben“, steht da. Weiter habe sie einmal ein Entwickler aufgefordert, „friends with benefits“ zu werden, während sie sich gerade um eine Stelle dort bewarb, wo er arbeitete.

Wenger schreibt weiter, die Männer, die verantwortlich für die Vorfälle seien, wären keine „schlechten Menschen“. Sie seien gesellschaftlich angesehen, smart und normal. „Das zeigt eins der tiefsitzenden Probleme der Branche.“ Ob #iLookLikeAnEngineer das ändern kann?

Bilder: Iris Wenger