Umstrukturierung bei Epic Companies

Epic Companies wird deutlich kleiner: Viele der Mitarbeiter werden zukünftig nicht mehr direkt beim Inkubator der ProSiebenSat.1-Sendergruppe beschäftigt sein, sondern auf die Portfoliounternehmen verteilt. Das bestätigte Geschäftsführer Mato Peric gegenüber Gründerszene. Man wolle nicht unter dem Druck stehen, am laufenden Band neue Unternehmen zu gründen, um den Inkubator als solches zu rechtfertigen, so Peric weiter. Knackpunkt dabei dürften insbesondere die hohen laufenden Kosten sein.

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Zuletzt war der Inkubator personell schnell gewachsen. Hinweise aus dem Epic-Umfeld, die Mannschaft würde auf eine Handvoll Mitarbeiter schrumpfen, seien „absoluter Quatsch“, kommentiert Peric. „Wir sind mehr als 200 Mitarbeiter über alle Portfolio-Unternehmen hinweg, und wir werden auch mehr als 200 bleiben.“ Zuletzt hatte die ProSiebenSat.1-Tochter 250 Mitarbeiter vermeldet, dem Vernehmen nach sollen es zuletzt bis zu 350 Mitarbeiter über alle Ventures hinweg gewesen sein.

Dennoch gehe die Neuausrichtung nicht ohne Entlassungen einher, räumte Peric ein, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Dem Vernehmen nach soll es dabei eine ganze Reihe an Auflösungsverträgen und Kündigungen gegeben haben. Epic Companies solle „lean und flexibel“ bleiben – genaue Zahlen nannte der Epic-Companies-CEO weder zu den gegenwärtigen noch zu den mittelfristig angepeilten Mitarbeiterzahlen. Auf der Heureka-Konferenz vor wenigen Tagen hatte Chief Marketing Officer Finn Hänsel auf explizite Nachfrage noch beteuert, dass der Inkubatoransatz auch langfristig valide sei.

Das Leistungsportfolio werde sich nicht ändern, sagt Peric. Allerdings habe man überlegt, wie der Inkubator am besten aufgestellt sei. „Die Portfolio-Unternehmen sollen nicht an der Nabelschnur von Epic Companies hängen.“ Den eigenen Ventures verspricht Peric dabei mehr Sicherheit, da sie künftig auf festangestellte Mitarbeiter zurückgreifen können. Diese werden dann allerdings auch auf der Gehaltsliste der Portfolio-Unternehmen stehen – womit Letztere auch einer mitunter deutlich höheren Kostenbasis gegenüber stehen.

Die Auswirkungen auf die finanziellen Verflechtungen zwischen dem Inkubator und den Portfoliounternehmen wollte Peric dabei allerdings nicht kommentieren. Derweil arbeite der Inkubator an seinem sechsten eigenen Venture. Worum genau es sich handelt, verriet Peric allerdings nicht. Dafür beteuert er, man werde 2014 unter dem Strich mehr investieren als im zurückliegenden Jahr. Insgesamt hat der 2013 von ProSiebenSat.1 und Peric gegründeten Joint Venture Epic Companies derzeit sieben Startups im Portfolio: Gymondo, Valmano, Petobel, Amorelie, Todaytickets, Discavo und seit wenigen Wochen den Fashion-Online-Shop Department47. Alle Epic-Startups werden sowohl mit Kapital als auch mit Medienleistungen in Form von TV-Werbung unterstützt.

Bild: Screenshot Epic Companies