Eva Longoria auf der Bühne mit Jemima Kahn (Vanity Fair)
Eva Longoria auf der Bühne mit Jemima Kahn (Vanity Fair) Eva Longoria auf der Bühne mit Jemima Kahn (Vanity Fair)

Frauen, zeigt es den Männern! Aber wie?

Plötzlich wird der Saal merklich voller. Überall werden Kameras und Smartphones gezückt. Der Blick auf das Programm verrät, warum: Eva Longoria wird gleich die Bühne betreten. Die US-Schauspielerin, Produzentin, Philantropin, Politik-Aktivistin und Investorin will über Frauen und Business reden. Ein wichtiges Thema.

Longoria trifft damit einen wunden Punkt, mit dem sich die Tech-Community gerade intensiv auseinandersetzt: Warum gibt es eigentlich so wenig Frauen in der Szene? Dieser Umstand wird beim Blick nach rechts und links noch einmal plastisch vor Augen geführt: Gerade einmal 15 Prozent der Teilnehmer beim diesjährigen Web Summit in Dublin sind Frauen. Denen applaudiert Longoria erst einmal zu – die Sympathien hat sie damit sofort auf ihrer Seite.

Es gebe genügend erfolgreiche Gründerinnen, betont Longoria und verweist auf Studien. Das Problem sei aber, dass Frauen nicht den Zugang zu Expertise und Kapital bekommen, erklärt die Schauspielerin weiter. Eine schallende Ohrfeige für die Business Angels und Investoren.

„Der größte Vorteil von Frauen ist, dass wir immer wieder unterschätzt werden“, sagt Longoria. Ein Rezept, wie Gründerinnen diesen Vorteil für sich nutzen können, hat sie allerdings auch nicht parat. „Frauen müssen es den Männern zeigen!“, fordert sie so stimmungsfördernd wie inhaltsleer. Was sie den anwesenden Frauen derweil rät, ist, sich als Mentor zu engagieren. So wie sie es mit ihrer Eva Longoria Foundation tut, die auch Entrepreneurship-Programme anbietet.

Dann driftet die Konversation auf der Bühne etwas ab: Dass man sich von Berühmtheit nicht verändern lassen soll, sagt Longoria – und redet dabei wohl hauptsächlich von sich selbst. Parallel zu ihren Drehs, beispielsweise für die Erfolgsserie „Desperate Housewives“, hat Longoria nebenbei noch einen Abschluss gemacht. Das Thema Bildung sei ihr wichtig, auch weil es später im Geschäftsleben entscheidend sei, betont sie.

Was sie ihrem 13-jährigen Ich heute gerne sagen würde? „Schnall Dich an, es wird ein Höllenritt!“

Spätestens jetzt merkt man, dass da nichts mehr kommt. Und so bleibt als Fazit von viel Medienrummel und einem Handy-Blitzlichtgewitter nur die Erkenntnis, dass ein wichtiges Thema immerhin auf der Bühne angesprochen wurde. Und dass auch eine erfolgreiche Geschäftsfrau wie Eva Longoria keine patenten Tipps hat, wie sich Frauen in der Tech-Szene die Geltung verschaffen können, die ihnen eigentlich gebührt.

Bild: Alex Hofmann / Gründerszene