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201508_Gruenderszene_Realzeit (1) Die Realzeit-Gründer Christian Graf, Heiko Schmidle und Markus Düttmann (von links)

Drei Physiker, drei Jahre: Das ist – ganz knapp – die Geschichte von Realzeit. Das Berliner Startup mischt beim Echtzeit-Verkauf von Werbung auf Smartphones mit. Nun haben die Gründer Christian Graf, Heiko Schmidle und Markus Düttmann, die gemeinsam an der FU Berlin Physik studierten, einen Exit an die Mediaagentur DCMN hingelegt. Für einen siebenstelligen Betrag geht Realzeit komplett an den neuen Besitzer über. Alle Gründer und fünf von sechs Mitarbeitern bleiben an Bord.

Realzeit wurde im März 2014 gegründet und analysiert das Nutzerverhalten innerhalb von Apps. Vereinfacht gesagt prognostiziert ihr System für Online-Shops wie Zalando, wer auf seinem Smartphone gleich auf eine Werbung klickt. Vor allem berechnet die Anwendung, ob der App-Nutzer bereit ist, ein Produkt zu kaufen. Durch diese Analyse errechnet Realzeit dann den Wert eines App-Nutzers. Genau dieser Betrag wird dann in einer Ad-Exchange für den Werbeplatz geboten, wo Anbieter wie beispielsweise Google ihre Werbeplätze versteigern.

Von der Übernahme erhoffe man sich Synergie-Effekte, so Gründer Düttmann. „Realzeit liefert vor allem die Technologie, DCMN hat einen großen Kundenstamm zu bieten.“ Außerdem wolle man eines Tages auch den automatisierten Werbeverkauf für traditionelle Medien anbieten. „Bis wir aber Werbung automatisch auch im TV verkaufen, wird es wohl noch dauern“, so Düttmann. „Vielleicht noch zwei Jahre.“

Ein ausführliches Porträt des Unternehmens findest du hier:

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Bild: Caspar Tobias Schlenk