Die Gründer: David Nellessen, Michael Asshauer und Hauke Windmüller (von links)

Es geht voran für Familonet: Die Social-Network-App für Familien aus Hamburg schließt ihre Serie-A-Runde im siebenstelligen Bereich ab. Damit soll vor allem die Expansion ins nicht-deutschsprachige Ausland beschleunigt werden, die mit dem Markteinstieg in Brasilien und der Türkei im Dezember angegangen wurde. Die nächsten Länder auf der Familonet-Karte sind Russland, China und Mexiko.

Das Geld für die Serie A kommt von den Altinvestoren HR Ventures, Venista Ventures und WestTech Ventures, neu dabei sind die Medienunternehmen Badisches Pressehaus, Haas New Media, Verlagsgruppe Rhein Main sowie der Innovationsstarterfonds Hamburg. Bereits Ende 2013 waren mehrere Regionalzeitungsverlage über die Beteilungsgesellschaft Media + More Venture eingestiegen.

Seit dem Seed-Investment für das inzwischen neun Mitarbeiter starke Startup sind rund eineinhalb Jahre vergangen. Ein guter Zeitpunkt für ein Update mit CEO Hauke Windmüller – in fünf kurzen Fragen.

Hauke, wo steht Familonet heute?

Im ersten Jahr haben wir noch viel am Produkt optimiert. Jetzt liegt der Fokus ganz klar auf Wachstum. Wir wollen schnell mehr Märkte erschließen. Erst im dritten Schritt wird es um die Monetarisierung gehen. Da ist der Plan weiterhin, ein Freemium-Modell aufzusetzen.

2013 haben wir Euch die „Ich-bin-gut-angekommen-App“ genannt. Wie seht Ihr Euch heute?

Wir sehen uns heute als Tool zur Organisation des Familienalltags, basierend auf innovativen Ortungs-Features. Wann ist der erste zuhause? Wer kann noch zum Supermarkt? Das sind typische Anwendungsfälle.

Vor einem Jahr habt Ihr die 50.000-Nutzer-Marke geknackt, jetzt sind es schon 350.000. Wann gab’s den stärksten Schub?

Den stärksten Schub haben wir im Dezember erlebt, als wir in Brasilien und der Türkei gestartet sind. Die Entscheidung für die beiden Länder ist nach einer klassischen Marktanalyse gefallen. Wir haben uns Smartphone-Penetration angeschaut, wie wichtig das Thema Familie ist, wie groß die Bevölkerung und wie hoch die Zahlungsbereitschaft. Der Markteintritt ist für uns als Mobile-Startup verhältnismäßig einfach. Wir brauchen erst einmal keine Länderbüros, können das mit CPI-Kampagnen über Facebook machen. 85 Prozent unserer Nutzer gehen aber auf rein organisches Wachstum zurück.

Ihr hattet mal vor, auch Hardware zu verkaufen. Was ist daraus geworden?

Das Thema externe GPS-Geräte halten wir uns weiter offen. Wir haben es aber erst einmal verschoben, weil wir komplett auf die App fokussiert waren.

Sonstige Learnings aus den letzten anderthalb Jahren?

Wir haben ehrlich gesagt gedacht, das Thema Privatsphäre würde eine wichtigere Rolle spielen. Stattdessen finden Location-based Services immer größeren Anklang. Die Leute haben kein Problem mehr, ihren Standort zu teilen. Die meistgenutzte Funktion von Familonet ist die Auto-Checkin-Funktion.

Danke für das Interview, Hauke.


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Bild: Familonet