In der Digitalwerkstatt sollen Kinder von 6 bis 14 Jahren spielend zu Digital Natives werden

Programmieren lernen, Roboter bauen oder mit einem 3D-Drucker experimentieren: Schon ab der ersten Klasse sollen Schüler an die Digitalisierung herangeführt werden. Das fordert auch das Bildungsministerium seit Jahren – die Angst, Deutschlands Nachwuchs könnte gegenüber seinen Altersgenossen in China oder den USA den Anschluss verpassen, ist groß.

Doch Lehrer haben häufig keine Ahnung von der Thematik und viele Eltern sind skeptisch. Tut das meinem Kind gut, wenn es so früh schon am iPad hängt? Oder stundenlang irgendwelche Spiele am Rechner zockt?

Verena Pausder vor der Digitalwerkstatt in Berlin-Mitte

Verena Pausder, Gründerin des Kinder-Apps-Startups Fox & Sheep, ist selbst zweifache Mutter. Sie weiß, was Kindern Spaß macht – und gleichzeitig digital weiterbildet. Gemeinsam mit dem Spielwarenhersteller Haba, der Fox&Sheep vor rund einem Jahr übernommen hatte, hat die 37-Jährige das Konzept für die Digitalwerkstatt entworfen.

Die Idee: Kinder zwischen 6 und 14 Jahren sollen hier in Kursen und Workshops die digitale Welt „spielerisch entdecken und wichtige Kompetenzen im Umgang mit den neuen Technologien entwickeln“, wie Pausder erläutert.

Für Schulklassen, Kindergeburtstage oder einfach als Nachmittagsprogramm bietet die Digitalwerkstatt Kurse auf Deutsch und Englisch an. Aber auch für Eltern oder Lehrer gibt es Bildungsangebote. Kurse für Schülergruppen sollen sich nach den Lehrplänen richten und am Vormittag stattfinden. Im „Creative-Coding-Kurs“ lernen die Kinder beispielsweise zu programmieren – mit Hilfe von Kinder-Apps wie Scratch, Blockly oder Hopscotch. Zehn Teilnehmer können sich pro Kurs anmelden.

Die Werkstatt eröffnet heute in der Linienstraße in Berlin-Mitte, nur wenige Häuser entfernt vom Fox&Sheep-Büro. Langfristig will Pausder das Konzept in Berlin und weiteren deutschen Städten ausrollen.

Monatelang hat die Gründerin das Projekt zum großen Teil alleine gestemmt. Mittlerweile hat sie sich ein kleines Team bestehend aus Medienpädagogen, Gamedesignern, Lehrern und Kulturwissenschaftlern aufgebaut. Geleitet wird das Projekt von Julia Eckhoff und Mariana Dominchino. Mit ihrer Hilfe soll die Digitalwerkstatt neugierige Kinder, skeptische Eltern und ahnungslose Lehrer überzeugen.

Bild: Digitalwerkstatt / Hannah Loeffler