Frank Thelen hier während der TV-Show „Die Höhle der Löwen“

Der App-Markt schrumpft und schrumpft, davon ist Frank Thelen überzeugt. Der Investor und DHDL-Juror sprach heute beim Startup Camp Berlin über Technologien, die seiner Ansicht nach in naher Zukunft wichtig werden und wo er für Gründer die größten Chancen sieht. Apps gehören demnach eher nicht dazu.

„Für eine App noch ein Publikum zu finden, das 4,99 zahlt – da muss man schon Glück haben“, so Thelen auf der Bühne. Bei seinen Portfolio-Firmen Outbank und Scanbot habe er das selbst erfahren müssen. Heute würden Kunden vor allem monatlich für bestimmte Services wie Musik, Videos und Sicherheit zahlen.

Unlimitierte und günstige Ressourcen wie unbegrenzter Speicher ermöglichten ganz neue Unternehmensmodelle. „Wenn Du als Gründer künstliche Intelligenz clever in deiner Banking-App einsetzt, kann es eine ganz neue Erfahrung werden“, schwärmt Thelen. Im Bereich AI sieht er großes Potential; Blockchain, so glaubt Thelen, werde in den nächsten Jahren „riesig“ werden.

Neben Virtual Reality und Bots findet Thelen die Branche der E-Mobilität vielversprechend. „Ein Startup mit einer guten Idee kann das nächste BMW werden.“ Allerdings: „Das Umfeld wird härter.“ Um sich gegen wachsende Konkurrenz durchzusetzen, bleibe nur eins: „Science the shit out of your startup.“

Mit DHDL Startups bekannter machen

Ein bisschen neugierig wollte Thelen die Zuhörer noch machen: Zwar dürfe er über die dritte Staffel der gehypten TV-Show „Die Höhle der Löwen“ nicht viel verraten. Aber: „Die Deals in der ersten Staffel waren ein bisschen shitty, das muss ich zugeben. Die in der zweiten waren okay – und die in der dritten sind nun viel besser.“

Die Show, so Thelen, sei ein Prozess, bei dem auch die Investoren und die Macher noch viel lernen würden. „Es ist noch nicht perfekt. Aber das Wichtige ist, dass wir die Startup-Szene an ein breites Publikum bringen.“ Die Show sei ein wichtiges Werkzeug, um die deutsche Öffentlichkeit zu bilden. „Vielleicht schaut jemand von einem Rentenfonds zu und entscheidet, sich Startups mal genauer anzusehen. Das hilft euch!“

Thelen betonte auch, mit seinen Investments zufrieden zu sein. Vor allem Littlelunch, Von Floerke und Spielzeugkiste liefen sehr gut. Die Produkte von Von Floerke gebe es beispielsweise mittlerweile in 3.000 Geschäften, auch online laufe es rund. „Ich meine das sehr ernst, das sind gute Firmen.“

Bild: Vox, Bernd-Michael Maurer