In die Entwicklung der ersten eigenen App investieren junge Startups oft ungemein viel an monetären und personellen Ressourcen. Umso wichtiger ist es, auf den letzten 100 Metern nicht plötzlich unachtsam zu werden. Wenn es daran geht, eine App in die App-Stores von Google und Apple zu bringen, warten zahllose, unnötige Fehler nur darauf, begangen zu werden. Einige davon lassen sich nie ganz vermeiden, andere wiederum kann man sich sparen.

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Apple benötigt bis zu drei Wochen

Der Alptraum jedes Marketing-Managers, der unumstößliche Erfahrungswert jedes App-Entwicklers: „Hast du einen Zeitplan? Schön, vergiss ihn!“ Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit, denn ganz ohne Zeitplan sollte man das Unterfangen App-Veröffentlichung nicht angehen. Klar ist aber auch: der beste Zeitplan ist nichts wert, wenn er nicht eingehalten werden kann. Marketingmaßnahmen, Kommunikation und Pressearbeit wollen punktgenau auf das Release der App ausgerichtet werden, wann eine App aber tatsächlich zum Download zur Verfügung steht, liegt in den Händen anderer.

Erste Voraussetzung, eine App in den App-Store zu geben ist zumindest bei Apple eine DUNS-Nummer. Die ist zwar kostenlos, bis zur Ausstellung können allerdings, abhängig von der Unternehmensform, einige Tage vergehen. Hat man seine fertige App im Apple App-Store eingereicht, kann es zwischen einer und drei Wochen dauern, bis Apple grünes Licht gibt. Vorausgesetzt die App wird überhaupt „genehmigt“. Als Publisher einer App sollte man sich auf mitunter abstruse Begründungen für eine Ablehnung seitens Apple gefasst machen. Ein fehlender Disclaimer in einem Gewinnspiel kann ausreichen, um die Veröffentlichung einer App zu verhindern. Einmal abgelehnt, muss jede App den gesamten Genehmigungsprozess erneut durchlaufen.

Google Play prüft eingereichte Apps nicht

Google Play hingegen prüft eingereichte Apps nicht, veröffentlicht sie sogar innerhalb von ein bis zwei Stunden. Will man seine App also möglichst zeitgleich für Android und iOS veröffentlichen, empfiehlt es sich, erst auf das OK von Apple zu warten und die App anschließend im Google Play Store einzureichen. Wer also eine groß angelegte Marketing- oder Werbekampagne fahren will, um das Release seiner App zu begleiten, sollte sich darüber im Klaren sein, dass ein fixes Release-Datum beinahe nie vorauszusagen ist.

Neben eben diesen externen Faktoren, hängt die tatsächliche Veröffentlichung einer App natürlich auch von ihrer Qualität ab. Läuft sie fehlerfrei, ist sie funktional, gibt es gravierende Bugs? Spätestens hier zahlt sich das Feedback von Beta-Testern aus.

Beta-Tester gegen Betriebsblindheit

Ja, ein Entwicklerteam beschäftigt sich von der Idee bis zur Umsetzung täglich und intensiv mit seiner App. Und ja, niemand weiß um die Stärken und Schwächen einer App besser als der Entwickler selbst. Und dennoch: wer sich täglich mit etwas beschäftigt, verliert beinahe zwangsläufig den Blick für das große Ganze. Aus diesem Grund empfiehlt es sich unbedingt, mit Beta-Testern zusammenzuarbeiten. Das ist allerdings häufig leichter gesagt als getan. Hier ist vor allem ein Faktor entscheidend: Zeit. Während sich eine Android-App problemlos als .apk-Datei an den erlauchten Kreis der Beta-Tester versenden lässt, bedarf es für iOS schon einiges an Mehraufwand.

Denn: möchte man einem iOS-Nutzer eine unreleaste App zukommen lassen, muss man die UDID des Users kennen, welche man dann in die App integrieren muss. Es ist also mindestens ein persönlicher Kontakt mit jedem Tester notwendig. Das kostet Zeit und Mühe, die großzügig eingeplant sein will. Es bietet sich also an, allein deshalb einen festen Kreis an Beta-Testern aufzubauen. Das spart Zeit und Aufwand. Eine praktische Hilfe für diese Problematik ist das Programm Testflight.

Nutzerzahlen und Downloads kein Geheimnis

Ist die App im App-Store von Apple und Google Play verfügbar, geht es in die zweite Runde. Wer nutzt meine App? Wie wird meine App genutzt? Fragen finden sich genügend. Der Apple App-Store bietet zur Analyse von Nutzerzahlen und Downloads nur unzureichende Tools. Wer seine Daten wirklich akkurat dokumentiert und vollständig gespeichert wissen will, der muss in der Regel auf externe Programme ausweichen. Eine Empfehlung dafür ist das Angebot von Appfigures und der „Mobil-Code“ von Google Analytics.

Bild: Copyright: Natasha Kramskaya