Neuigkeiten bei Gigalocal (www.gigalocal.de): Der Mobile-App-Service aus dem Hause Gigalo (www.gigalo.de) holt sich Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com) mit ins Boot – und wird damit bereits vor dem Launch im Juni von einem Venture-Capitalist unterstützt – der erste im Hanse-Ventures-Verbund überhaupt. Mit Hilfe dieser Finanzierungsrunde soll die Microjobbing-App nun auf Kurs gebracht werden.

Gigalocal ist die Microjobbing-App von Gigalo

Die Reaktionen in der Webszene waren nicht allzu positiv, als Gigalo Anfang letzten Monats angetreten ist, um den Kampf gegen andere Fiverr-Klone wie Fünfi (www.fuenfi.de), Yoofive (www.yoofive.de), Fiveo (www.fiveo.de), Gigmich (gigmich.de) oder FiverDeal (www.fiverdeal.de) aufzunehmen. Der Vorwurf: Bei Gigalo handele es sich um ein reines Copycat, das mit einem schmal aufgestellten Business-Modell antritt.

In der Diskussion um die Daseinsberechtigung eines weiteren Fünf-Euro-Marktplatzes klinkte sich dann auch Sebastian Diemer, CEO bei Gigalo, mit ein und kommentierte die Kritik eines Lesers wie folgt: „Warte mal ab, was da noch kommt – ist ein Entry-Point ;)“. Mit Gigalocal werden diese Versprechungen jetzt offenbar wahr gemacht und man traut sich endlich auch mit einem eigenständigen Konzept auf den Markt. Gigalocal wird ebenfalls von der Fastforward RSH GmbH betrieben, scheint aber parallel zu Gigalo mehr oder minder auf eigenen Beinen zu stehen.

Gigalocal – virtueller Wunschzettel für unterwegs

Gigalocal soll dabei wie ein „virtueller Wunschzettel für unterwegs“ funktionieren: User können über ihr Smartphone alle erdenklichen Wünsche äußern sowie ein Zeitfenster und ihre entsprechende Zahlungsbereitschaft angeben. Diese Bedürfnisse werden anderen Usern dann in Echtzeit auf einer Karte angezeigt, wodurch die Mini-Jobs eingesehen und gegebenenfalls angenommen werden können. Zusätzlich gibt es eine Alert-Funktion, wodurch die Studentin beispielsweise informiert wird, wenn in ihrem Umkreis ein Babysitter gesucht wird.

Holtzbrinck Ventures und mehrere Business-Angels glauben an den Gigalocal-Ansatz

Von der Idee scheinen bekannte Gesichter der hiesigen Gründerszene jedenfalls begeistert zu sein, denn vor zwei Wochen konnten mit Heiko Hubertz von Bigpoint (www.bigpoint.net) und Edgar Berger von Sony Deutschland bereits zwei Business-Angels für Gigalocal gewonnen werden. Dabei soll ein Investment im „deutlich sechsstelligen Bereich” platziert worden sein, mit dem das mittlerweile auf 25 Mitarbeiter angewachsene Team an den Standorten Hamburg und Berlin weiter ausgebaut werden soll.

Mit Holtzbrinck Ventures kommt nun auch ein waschechter VC hinzu, der bereits Beteiligungen an potenten Startups von A wie AdScale (www.adscale.de) bis Z wie Zalando (www.zalando.de) hält beziehungsweise gehalten hat. „Gigalocal verbindet intelligent den spannenden lokalen Markt für Microjobbing mit den technischen Möglichkeiten und der Unabhängigkeit, für die Smartphones stehen“, kommentierte Martin Weber, Geschäftsführer von Holtzbrinck Ventures, die Finanzierungsrunde. Über die Höhe des Investments ist jedoch weiter nichts bekannt.

Ist Deutschland bereit für Gigalocal?

Löblich, dass man sich im Hause Gigalo um die Diversifikation des Produktes bemüht. Mit Gigalocal scheint ein Ansatz gefunden worden sein, mit dem Mini-Jobs live und on-demand vermittelt werden können und vor allem an dem Provisionsmodell stärker verdient werden kann. Denn mit Gigalocal sind die Preise nicht mehr bei fünf Euro gedeckelt, was unter dem Strich mehr Geld in die Kasse spülen könnte.

Fraglich ist jedoch, ob der Service in Deutschland angenommen wird. Denn zum einen ist die Verbreitung von Smartphones hierzulande noch deutlich geringer als beispielsweise in Spanien oder Italien. Und zum anderen dürfte der Dienst nur dann dem eigenen Markenversprechen „was, wann, wo du willst“ gerecht werden, wenn eine möglichst große Masse an Nutzern für Angebot und Nachfrage in Sachen Mini-Jobs sorgt. Vielleicht ist Gigalocal damit seiner Zeit voraus – was gut, unter Umständen aber auch schlecht für das eigene Geschäftsmodell sein könnte.