Das vielzitierte „Samwersche E-Commerce-Imperium“ wird konkreter

Überraschen kann es nicht: Der Berliner Company Builder Rocket Internet und sein Haus- und Hoffinanzierer Investment AB Kinnevik legen die fünf größten Zalando-Varianten in Wachstumsländern zusammen und bauen daraus eine globale Mode-E-Commerce-Gruppe, die Global Fashion Group (GFG). Nicht mit von der Partie ist Zalando, das gestern erst seine eigenen IPO-Pläne bestätigt hatte. Mit 2,7 Milliarden Euro bewerten Rocket und Kinnevik die neue Gruppe.

Die GFG setzt sich zusammen aus den Anbietern Dafiti aus Lateinamerika, Jabong aus Indien, Lamoda aus Russland, Namshi aus dem nahen Osten und Zalora aus Südostasien und Australien. Vom Samwer-Inkubator und seinem Financier heißt es, die in insgesamt 23 Ländern aktive Gruppe werde ihre unterschiedlichen Geschäftsmodelle weiterführen – Vollsortimente, Markenshops und Marktplätze, die „auf die regionalen Gegebenheiten zugeschnitten sind“.

Naheliegend: Insbesondere soll das Wissen um den Aufbau von Eigenmarken kombiniert werden. Weil diese über größere Margen verfügen, stellen sie einen wichtigen Teil des Geschäftsmodells dar.

Zusammen weist die neue Gruppe per Ende Juni dieses Jahres 4,6 Millionen aktive Kunden aus, rund 7.000 Mitarbeiter beschäftigt sie nach eigenen Angaben. Seit dem Start in den Jahren 2011 und 2012 sind mehr als eine Milliarde Euro in die Rocket-Portfoliounternehmen geflossen. Das Geld kommt neben Kinnevik von Access Industries, Summit Partners, Verlinvest, Ontario Teachers’ Pension Plan und Tengelmann sowie anderen Investoren.

Geleitet wird die GFG unter anderem von Kinnevik-CEO Lorenzo Grabau als Chairman und Oliver Samwer als sein Vize. Der Sitz der neuen Gruppe ist in Luxemburg, die einzelnen Unternehmen bringen ihre Anteile in eine dortige Holdinggesellschaft ein. Deren größte Anteilseigner sind:

  • Investment AB Kinnevik mit 25.1 Prozent,
  • Rocket Internet mit 23,5 Prozent und
  • Access Industries mit 7,4 Prozent.
Bild: © panthermedia.net/Arne Trautmann