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Mahnungswelle verursacht Shitstorm

Der Abo-Boxenversender Glossybox (www.glossybox.de) kämpft auf den sozialen Medien derzeit mit einem gehörigen Shitstorm: Das Unternehmen hat mehrere Tausend Kunden wegen ausstehender Zahlungen angemahnt, der Großteil der Fälle datiert auf die Jahre 2011 und 2012. Eine Masche, um die klammen Kassen aufzufüllen, schreien die Betroffenen. Gerechtfertigt, verteidigt sich das Unternehmen.

Glossybox wahre lediglich seine finanziellen Interessen, sagt ein Glossybox-Sprecher. „Es muss Recht eines Unternehmens sein, das zu tun.“ 95 Prozent der bislang bearbeiteten Kunden-Beschwerden hätten sich als ungerechtfertigt herausgestellt. Und Beschwerden gibt es viele, wie man gerade auf der Facebook-Seite des Unternehmens verfolgen kann.

Dort empört sich etwa Nutzerin Jana Jewel: „Ihr schickt euren ehemaligen Kunden Zahlungsaufforderungen aus dem Jahr 2011, die nicht der Wahrheit entsprechen, wie die Leute anhand ihrer Kontobewegungen sehen können. Und schickt diese sogar Leuten, die nie bei euch etwas bestellt haben. Und arbeitet noch dazu mit solch einem unseriösen Inkassounternehmen zusammen, über das man nur schlechte Dinge liest?“ Laura DAmico schreibt: „Eine Sauerei, was ihr mit Euren Kunden abzieht.“

Sollte sich ein Fall dennoch als ungerechtfertigt herausstellen oder sich nicht abschließend klären lassen, „sind wir die letzten, die nicht kulant wären“, so der Sprecher. Dass neben dem Boxenpreis – früher zehn, heute 15 Euro – eine Mahngebühr von vier Euro fällig wird, halten einige der Betroffenen für unverhältnismäßig.

Im Übrigen sei es für keinen der Kunden die erste Zahlungsauforderung gewesen, bereits vorher habe man sie angeschrieben. Dass die Forderungen soweit in der Vergangenheit liegen, was bei den Kunden für besondere Entrüstung sorgte, sei dabei allenfalls „unglücklich“, heißt es von dem Unternehmen. Die Erklärung: Es liege daran, dass man den Dienstleister gewechselt und erst seit Mitte 2013 einen zufriedenstellenden Partner gefunden habe.

„Falsche Anschuldigungen“

Gänzlich falsch, so heißt es von Glossybox, seien Anschuldigungen, wonach die Fälle ungeprüft an ein Inkassounternehmen weitergegeben worden seien. Zwar habe man bereits in der Vergangenheit mit dem zitierten Unternehmen Prodefacto bei jüngeren Zahlungsausfällen zusammengearbeitet. Allerdings sei auch dabei alles seinen korrekten Weg gegangen.

Auch Gerüchte um eine drohende Pleite weist das Unternehmen von sich. So sei der November 2013 der erfolgreichste Monat der Firmengeschichte gewesen, auch der Dezember sei gut gelaufen. Gehälter würden pünktlich ausgezahlt, Rechnungen vertragsgemäß beglichen. „Die Unterstellungen sind so falsch, wie dass der FC Bayern abstiegsgefährdet ist“, lässt sich der Sprecher zitieren. Ende November hatte Glossybox den Weggang der Mitgründerin und die Schließung von Teilen des Auslandsgeschäfts bekannt gegeben.

Abseits der Entrüstung über die Mahnwelle beschweren sich viele Kunden auch über eine bislang nicht erfolgte Auslieferung der Januar-Box. Andere haben sie zwar bekommen, bemängeln aber die Qualität der Inhalte. Glossybox weist auch das von sich: Die Auslieferung erfolge „in drei Tranchen jeweils für spezielle Beautyprofile“, heißt es von dem Unternehmen. 90 bis 95 Prozent der Boxen seien aber bereits versandt.

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