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_T0A6058 Philipp Justus, Michael Müller, Sarah Drinkwater und Bridgette Beam beantworten Fragen bei der Pressekonferenz „Google for Entrepreneurs“

Offenbar war die Factory für Google ein guter Testballon. Nach den Erfahrungen mit dem Berliner Startup-Hub, den das Unternehmen im Rahmen seines Startup-Programms Google for Entrepreneurs unterstützt, wird das US-Unternehmen nun auch unter eigenem Namen in Deutschland aktiv: Im Umspannwerk Kreuzberg entsteht der neue Google Campus Berlin. Es ist der Siebte weltweit, bislang hat sich der Tech-Gigant in London, Warschau, Madrid, Sao Paulo, Seoul und Tel Aviv niedergelassen, um dort „praktisches Wissen durch Trainings zu vermitteln“, wie es in der Werbebroschüre heißt.

Jetzt mag man argumentieren, dass es nicht unbedingt schmeichelt, die Nummer 7 auf der Liste an Campus-Standorten zu sein. Wo man sich doch in der deutschen Hauptstadt gerne (fast) auf Augenhöhe mit dem Silicon Valley sieht. „Es ist ja alles ohnehin erst der Anfang“, betont Campus-Chefin Sarah Drinkwater. Und Berlin könne nun bereits vom bestehenden Netzwerk profitieren.

Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller jedenfalls zeigt sich betont stolz, den neuen Standort in seiner Stadt willkommen heißen zu können. Auch wenn es ihn fuchsen muss, dass der Deutschlandsitz des Tech-Unternehmens weiterhin in Hamburg sein wird. „Wir fühlen uns an allen unseren deutschen Standorten wohl“, beerdigt Deutschland-Chef Philipp Justus jedwede Hoffnung auf einen Umzug.

Apropos Standorte. Die Eröffnung des Google Campus soll nicht das Ende der Kooperation mit der Factory sein. Damit es dahingehend auch keine Missverständnisse gibt, wurde die Partnerschaft nun um drei Jahre verlängert. Ohnehin wird es noch ein Jahr dauern, bis der neue Google Campus einsatzbereit ist. Aber auch danach wird es Unterschiede zur Factory geben. Etwa ist der Campus Berlin kein Coworking-Space. „Daher unterstützen wir andere“, erklärt Google-for-Entrepreneurs-Chefin Bridgette Beam. Wo Firmen-Boss Eric Schmidt allerdings das nächste Mal sprechen wird, wenn er in Berlin ist?

Wie viel Geld Google in das Projekt steckt, wird nicht verraten. Drinkwater: „Wir investieren mehrere zehn Millionen in das weltweite Programm. Hinzu kommen Trainings oder Events, deren Wert sich nicht in Geld messen lässt.“ In Berlin soll es davon einige geben. Auch ein Café und eine Bühne, die je nach Bedarf umgebaut werden kann, werde es auf den insgesamt 2.400 Quadratmetern geben.

Dann noch einmal kurz zum Thema Geld: Ein probates Mittel zur Suche nach neuen Investments soll der Campus Berlin nicht sein. „Dafür gibt es Google Ventures, das völlig unabhängig vom Campus arbeitet“, betont das Google-Team einhellig.

Bild: Google