Jens Uehlecke (links) mit Greenhouse-Kollegen

Ein Punkt ist dem Hamburger Verlag Gruner + Jahr besonders wichtig: Das Greenhouse Innovation Lab sei kein „klassischer Accelerator“. Schon seit Mai gibt es das Labor – mit dem Ziel, an digitalen Ideen aus dem Verlag und von außerhalb zu tüfteln. „Wir wollen weniger diskutieren, mehr ausprobieren“, sagt Jens Uehlecke, Leiter des Labs, gegenüber Gründerszene. Fünf Teams haben in den Räumen im Hamburger Schanzenviertel – außerhalb des Verlagssitzes am Elbufer – Platz, um jeweils drei Monate lang zu „testen und validieren“.

Bislang wurde nur an verlagsinternen Projekten gearbeitet  – nun sollen auch Startups von außerhalb im Innovation Lab einziehen. „Externe Gründer profitieren von unseren starken Marken, unseren Reichweiten, unserer Vermarktung – und natürlich von unserem Startup-Programm und einer Beteiligung“, wirbt Uehlecke.  Die ersten Ideen von außerhalb, die ins Labor einziehen dürfen, starten im Oktober.

Die Resonanz aus dem Verlag ist bereits groß. „Fast jeden Tag erreichen uns neue Ideen – etwa zu neuen journalistischen Formaten, Apps, Social-Media-Tools oder Online-Services“, so Uehlecke. Mit einer verlagsinternen Idee aus dem Greenhouse startet der Verlag nun: Es ist ein Netzwerk für sogenannte Foodtuber – also Youtuber, die sich mit Essen beschäftigen. Das Netzwerk heißt „Club of Cooks“.

Mit fünfzehn Youtubern, darunter „Esslust“ (knapp 140.000 Abonnenten) und „Klaus grillt“ (25.000 Abonnenten), geht es los. In dem Netzwerk will Gruner + Jahr nach dem Vorbild von Vermarktern wie Mediakraft oder Divimove Foodtuber und Werbungstreibende zusammenbringen und den Kunden „kreative und wirkungsstarke Werbeformen“ bieten.

Der Berliner Verlagskonkurrent Axel Springer hatte schon vor drei Jahren ein ähnliches Ideenlabor aufgesetzt. Im November 2014 wurde das Projekt nach 15 entwickelten Ideen wieder eingestellt.

Bild: Klaus Knuffmann / Gruner + Jahr