Nachdem Gründerszene Ende des vergangenen Jahres mit Wimdu, Wooga und Simfy über insgesamt drei Finanzierungen im achtstelligen Bereich staunte, bringen es in diesem ersten Halbjahr 2012 bereits zehn in Deutschland ansässige Internetunternehmen auf mindestens zweistellige Millionenfinanzierungen. Von Axel Springer Digital Classifieds bis Payleven – Gründerszene trägt die größten Finanzierungsrunden der ersten Jahreshälfte zusammen.

Größte Finanzierungsrunden erstes Halbjahr 2012

Axel Springer Digital Classifieds: 237 Millionen Euro

Im März bündelte der Medienkonzern Axel Springer (www.axelspringer.de) seine digitalen Rubrikenmärkte in Axel Springer Digital Classifieds. Die Internet-Jobbörse StepStone (www.stepstone.de) sowie das Immobilienportal Immonet (www.immonet.de) und das führende französische Immobilienportal SeLoger (www.seloger.com) wurden unter das Dach der neuen Tochter gebracht. Springer entschied sich für eine Eigenbeteiligung von 70 Prozent, die übrigen 30 Prozent übernahm das Private-Equity-Unternehmen General Atlantic (www.generalatlantic.com) aus den USA – für 237 Millionen Euro!

SoundCloud: 50 Millionen US-Dollar

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Dritte Finanzierungsrunde für Soundcloud (www.soundcloud.com): Laut Techcrunch Europe bescherte der amerikanische Großinvestor  Kleiner Perkins Caufield & Byers (www.kpcb.com) der deutschen Startupszene und der Berliner Musikplattform im Speziellen mit geschätzten 50 Millionen US-Dollar die erste große Finanzierungsrunde des neuen Jahres.

Westwing: 50 Millionen US-Dollar

Der international vertretene Shoppingclub für Wohnaccessoires aus München, Westwing, fuhr eine Rekordfinanzierung von 50 Millionen US-Dollar ein. An der Investition im Juni beteiligten sich der US-Investor Summit Partners sowie die Altinvestoren Access Industries, Holtzbrinck Ventures, Investment AB Kinnevik und Rocket Internet. Insgesamt hatte Westwing damit inzwischen 82 Millionen US-Dollar aufgenommen.

Internetstores: 30 Millionen Euro

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Der Fahrrad-, Outdoor- und Möbel-Onlinehändler Internetstores vergab im März eine Minderheitsbeteiligung an EQT Expansion Capital II – für 30 Millionen Euro! EQT (www.eqt.se) sollte Knowhow aus seinem industriellen Netzwerk zur Verfügung stellen, um das Wachstum und die internationale Expansion derInternetstores AG (www.internetstores.de) voranzutreiben.

Delivery Hero: 25 Millionen Euro

Der Lieferdienst-Aggregator Delivery Hero (www.deliveryhero.com) übernahm im April für eine achtstelligen Eurosumme den Kokurrenten OnlinePizza Norden Group. Dafür legte Delivery Hero eine erneute Finanzierungsrunde ein und erhöhte seine Gesamt-Finanzierung auf 40 Millionen Euro – die Runde dürfte sich laut den Berechnungen von Deutsche Startups also im Bereich von 25 Millionen Euro bewegt haben.

Lieferando: 16 Millionen Euro

Die Finanzierung des Lieferdienstvermittlers Lieferando (www.lieferando.de) im Juni soll sich die australische Macquarie Group (www.macquarie.com) 20 Millionen US-Dollar, rund 16 Millionen Euro, haben kosten lassen. Im Gegenzug erhielten die Australier 27 Prozent der Lieferando-Anteile und avancierten damit zum am höchsten beteiligten Investor.

MyTaxi: zehn Millionen Euro

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MyTaxi (www.mytaxi.net) erhielt im Janur ein üppiges finanzielles Polster von zehn Millionen Euro und erweiterte seine Investorenrunde: Die Daimler-Tochter Car2go (car2go.com) und Lars Hinrichs stiegen beim mobilen Taxi-Service ein. Die Altinvestoren T-Venture (www.t-venture.de) und die KfW Bankengruppe (www.kfw.de) beteiligten sich ebenfalls an der Finanzierung, mit welchem insbesondere die europäische Expansion von MyTaxi vorangetrieben werden sollte.

DaWanda: mindestens zehn Millionen Euro

Im April stieg Insight Venture Partners (www.insightpartners.com) beim Online-Marktplatz DaWanda (www.dawanda.com) ein. Die Finanzierungsrunde mit dem US-Investor sowie den Altinvestoren soll dem Berliner Unternehmen eine zweistellige Millionensumme eingebracht haben.

9flats: mindestens zehn Millionen Euro

Das Berliner Startup 9flats (www.9flats.com) erhielt im Januar einen zweistelligen Millionenbetrag. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde vom Investmentarm der Deutschen Telekom T-Venture (www.t-venture.de). Doch auch die bisherigen Gesellschafter Eventure Capital Partners (www.evcpartners.com) und Redpoint Ventures beteiligten sich an der Runde für den Privatunterkünftevermittler.

Payleven: mindestens zehn Millionen Euro

Die Investmentfirma New Enterprise Associates (NEA), die russische Beteiligungsfirma ru.net und Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com) investierten im Juni nach Informationen von Deutsche Startups einen zweistelligen Millionenbetrag in das Startup Payleven (www.payleven.de). Letzteres stammt aus der Schmiede Rocket Internet (www.rocket-internet.de) der umtriebigen Samwer-Brüder und stellt einen Klon des US-Anbieters Square (www.squareup.com) dar.

Bild: Jorma Bork  / pixelio.de