Julia Jäkel, Chefin des Hamburger Traditionsverlags

Der Hamburger Verlag Gruner + Jahr will verstärkt in Startups investieren und legt dafür einen 50-Millionen-Euro-Investitionsfonds auf. Dies kündigten Digitalchef Stan Sugarman und sein Vize Arne Wolter am Mittwoch in Hamburg an.

Rund die Hälfte des sogenannten G+J Fund soll als Bargeld verteilt werden, der Rest als Mediavolumen. Für Gruner + Jahr seien vor allem Startups interessant, die zum Konzern und den dazugehörigen Medien passen: Die Bereiche Living, Food und Family sowie Werbetechnologie stünden daher hoch im Kurs.

Passenden Startups soll neben einer Investitionssumme auch Werbefläche in den jeweiligen Medien zur Verfügung gestellt werden.

Update, 1. September 2015: Heute startet Gruner + Jahr das operative Geschäft für den 50-Millionen-Euro-Fonds. Ziel des Fonds sei es, „die Portfoliounternehmen in ihrem Wachstum zu unterstützen und bis zu einem erfolgreichen Exit zu begleiten“, heißt es von dem Hamburger Verlag.

Geschäftsführer wird Nicolas Kirschner, der vorher bei SevenVentures tätig war. Kirschner arbeitete auch bei PriceWaterhouseCoopers und Hutchison Whampoa in London sowie beim High-Tech Gründerfonds.

Dieser Artikel erschien zuerst am 6. Mai 2015

Wie Horizont schreibt, plant Gruner + Jahr gut laufende Startups vollständig zu übernehmen. Anderenfalls würde das Medienhaus seine Anteile wieder verkaufen. So geschehen beim Berliner Onlineshop Tausendkind, an dem Gruner + Jahr bisher 25 Prozent der Anteile hielt. Der neue Fonds soll als eigenständige Firma in Hamburg und Berlin geführt werden. Wer die Geschäftsleitung übernimmt, ist offenbar schon bekannt. Gruner + Jahr wollte sich dazu jedoch nicht äußern.

Bild: Gruner + Jahr