vevo nic jones miley cyrus
vevo nic jones miley cyrus Holt mit Vevo auch die kontroversen Musikvideos von Miley Cyrus nach Deutschland: Nic Jones (links).

Heute startet Vevo – ohne den Dauerpartner Youtube

In über 200 Ländern sind der Streaming-Dienst Vevo (www.vevo.com) und Youtube Partner, wenn es um die Veröffentlichung aktueller Musikvideos gibt. In Deutschland werden sie ab heute Konkurrenten! Auch wenn Vevos Chef für das internationale Geschäft, Nic Jones, das so nicht stehen lassen will. Als Jones Nina Fowler ein exklusives Video-Interview zum heutigen Launch der US-Musikplattform gibt (siehe unten), sagt er, man habe sich nach einem zweijährigen Verhandlungsmarathon mit der Gema geeinigt, etwas, was Youtube noch nicht geschafft habe. „Aber sobald es soweit ist, würden wir auch gerne in Deutschland mit Youtube zusammen arbeiten“, bekräftigt er.

Bislang war es ja bei vielen aktuellen Videos auf Youtube so: Miley Cyrus räkelt sich nackt auf einer Abrissbirne oder Werner Herzog führt Regie bei einem Konzert der Killers – und deutsche Zuschauer sehen nur eine Fehlermeldung. Ab heute gibt es diese und über 75.000 weitere Videos, Live-Mitschnitte und Shows auf der eigenen Plattform zu sehen. Kostenlos und werbefinanziert. Sämtliche Künstler von Sony Music, EMI Records und Universal Music – drei der vier großen Musiklabels – laufen auf Vevo, nur Warner Music hatte bereits im September 2010 beschlossen, seinen Content nur über MTV Networks zu vermarkten.

Das Angebot von Vevo erinnert ein bißchen an das MTV der 90er, also damals als es noch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Musikvideos und Shows gab. Lustige Randnotiz: Als Nic Jones und Vevo-Deutschlandchefin Tina Funk den Dienst ein paar Tage vor dem offiziellen Launch präsentieren wollen, müssen sie den Umweg über einen Proxy nehmen.

In Deutschland stellt sich der Dienst der Konkurrenz von Tape.tv. Aber nicht nur das US-Zeug soll beim deutschen Vevo laufen, auch eigene, lokale Formate sollen etabliert und exklusive Video-Premieren, wie die des neuen Fettes-Brot-Songs „Kannste kommen“, präsentiert werden.

Musikvideos sieht der Großteil der Internetnutzer auf Youtube, deshalb wird es spannend sein, ob Vevo es schafft, in diesen Automatismus hinein zu grätschen und die eigene Plattform als erste Anlaufstelle zu etablieren. Und das, nicht nur im heimischen Browser, sondern auch auf Smartphones, Tablets, ja sogar auf dem Apple TV und auf der Xbox.

Weitere Infos zum Deutschlandstart, über das Geschäftsmodell von Vevo und einen kleinen Einblick ins Programm, gibts im folgenden Interview mit Nic Jones. Film ab!

Fotos: Vevo / Screenshot Vevo-Video: Miley Cyrus – Wrecking Ball