helpling cleanagents familienhelfer
helpling cleanagents familienhelfer Sorgen im Putzkraft-Markt für Ordnung: die Helpling-Chefs Benedikt Franke (links) und Philip Huffmann

Im Markt für Putzkraftvermittlung setzt die Konsolidierung ein: Rockets Helpling übernimmt mit CleanAgents aus Berlin und Familienhelfer aus dem oberbayerischen Landsberg am Lech zwei Wettbewerber. Zu den jeweiligen Kaufpreisen macht Helpling keine Angaben.

Vor allem die Akquisition von CleanAgents ist bemerkenswert. Denn sie bedeutet: Der finanzstärkste Player in Deutschland kauft sich den First Mover. CleanAgents war schon im Juni 2013 von Sergiej Rewiakin gegründet worden, bevor im Frühjahr 2014 mit Helpling, Book a Tiger, dem Deutschland-Ableger des US-Startups Homejoy und dem Kinderfee-Spinoff Putzfee eine ganze Gruppe von Jungunternehmen in den Markt drängte. Das Rocket-Startup Helpling hat seit dem Abschluss seiner Serie-B-Finanzierungsrunde in der vergangenen Woche 56,5 Millionen Euro an Kapital zur Verfügung.

Sowohl CleanAgents als auch Familienhelfer wurden Anfang des Jahres übernommen. Beide Portale sollen als eigene Marken mit den bisherigen Geschäftsführern fortbestehen und ihren Betrieb unabhängig fortführen.

  • Mit CleanAgents übernimmt Helpling über 1.000 Putzkräfte, die in 16 deutschen Städten aktiv sind und weiterhin nur über CleanAgents vermittelt werden. Das Unternehmen war bis zum Exit noch vollständig in der Hand von Gründer Sergiej Rewiakin, der auch bei der Teilnahme am Immoscout-Accelerator You Is Now 2013 keine Anteile abgeben musste. „Sergiej und sein Team haben mit begrenzten Ressourcen eine sehr leistungsfähige, aber schlanke Organisation aufgebaut“, lobt Helpling-Mitgründer Philip Huffmann den Ex-Konkurrenten. „Mit unserer gemeinsamen Erfahrung werden wir unsere Vorreiterstellung auf dem deutschen Markt weiter ausbauen.“ Im vergangenen Herbst hatte sich Rewiakin im Gründerszene-Interview noch hoffnungsvoll gegeben, gegen Helpling bestehen zu können: „Das riesige Marketing-Budget von Rocket Internet führt dazu, dass wir kreativer sein und weniger kapitalintensive Marketingkanäle erschließen müssen.“
  • Mit Familienhelfer baut Helpling zum einen seine Position im süddeutschen Raum aus, zum anderen erschließt sich das Unternehmen ein breiteres Produktportfolio. Das Portal vermittelt neben Haushaltshilfe wie Putzen, Reinigen, Kochen, Waschen und Bügeln auch Betreuung für Senioren, Gartenarbeiten, Babysitting oder Tierbetreuung. Gestartet wurde Familienhelfer im Sommer 2013 von Dorothee Auer, die mit Ihrem Unternehmen We Care auch hinter dem Portal Pflegepersonal.de steht. Der bisherige Geschäftsführer Robert Auer wird das Unternehmen weiterhin leiten. „Der Erfolg von Familienhelfer hat gezeigt, dass es sehr viele unterschiedliche Gründe haben kann, warum Menschen Hilfe im Haushalt suchen“, sagt Helpling-Gründer Benedikt Franke. „Darauf wollen wir aufbauen, haushaltsnahe Dienstleistungen aus der Nische herausholen und mehr Menschen einen einfachen Zugang dazu bieten.”

Helpling ist nur elf Monate nach dem Start bereits in mehr als 200 Städten auf der ganzen Welt verfügbar, in Deutschland ist das Startup nach eigener Aussage Marktführer. 5.000 Reinigungskräfte hat Helpling, ohne CleanAgents, in der Kartei. Das Unternehmen beschäftigt 250 Mitarbeiter, zwei Drittel davon in Berlin.

Bild: Helpling