huaweiEs war lange Zeit ein Geheimnis geblieben, aber die Unterlagen der Sitzung des Weilheimer Bauausschusses vom 21. März zeigen es laut dem Merkur nun offiziell: Huawei übernimmt die Halle der Firma Zarges, um dort einen modernen Produktionsbetrieb zu bauen. Dabei soll eine Nutzungsänderung vorgenommen werden und es sind bereits Parkplätze und Grünanlagen vorgesehen. Gegenüber Golem hat das Unternehmen den Kauf inzwischen bestätigt.

Gewöhnlich produzieren deutsche Konzerne ihre Waren in China, wo Arbeitskräfte günstig sind. Im Falle des geplanten Standorts von Huawei ist dies nun umgekehrt der Fall. Die Huawei Technologies Düsseldorf GmbH, der Europa-Ableger des Unternehmens mit Zentrale in Düsseldorf und einem Forschungszentrum in München will in Oberbayern Geräte fertigen und hat den Aufbau der Fabrik bestätigt. Details sind allerdings noch nicht bekannt — wie das Ganze aussehen wird, wenn es fertig ist, und vor allem, was dort vom Band laufen wird, muss sich erst noch zeigen.

Huawei entwickelt Netzwerktechnologie und stellt entsprechende Geräte von der Mobilfunkantenne über Router bis zum Smartphone her. Weltweit hat das Unternehmen mehr als 170.000 Mitarbeiter, davon rund 45 Prozent in Forschung und Entwicklung. Da der Konzern fast zwei Drittel seiner Umsätze außerhalb seiner Heimat macht, sind Standorte in aller Welt keine Seltenheit. Für die Region dürfte eine Produktionsstätte allerdings ein gutes Zeichen sein — obwohl eine Fabrik in Deutschland vermutlich deutlich weniger Mitarbeiter beschäftigen wird als etwa die großen Werke der Auftragsfertiger in China.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.

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