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immobilien-smmove-ebay-auktion Smmove-Gründer Michael Scheiblich, Alexander Kanellopulos und Roland Peter

Dass ein Startup es in die große Medien wie Bild, Faz oder Die Welt schafft, ist eher selten. Besonders, wenn es nicht von Rocket Internet ausgebrütetet oder von internationalen Investoren mit Geld beworfen wird. Was also steckt hinter Smmove, dem Jungunternehmen, das die Immobilienwelt „revolutionieren“ will?

Das Online-Auktionsportal für Immobilien, Smmove, wurde Anfang 2014 von Alexander Kanellopulos, Michael Scheiblich und Roland Peter gegründet. Das Trio kennt sich von früheren Projekten und hat nach eigenen Angaben schon langjährige Erfahrung in der analogen Immobilienwelt. Auch gegründet haben die drei bereits. Das waren jedoch fast reine Offline-Projekte, wie Geschäftsführer Kanellopulos gegenüber Gründerszene erzählt. Ihr erstes Online-Projekt, Smmove, soll im Laufe der Woche launchen.

Auf den ersten Blick existieren bereits viele Immobilienplattformen: Rockets Airbnb-Copycat Wimdu oder Wohnungsvermittler Immowelt. Doch während sich Wimdu mit der Vermittlung von Ferienwohnungen beschäftigt und Immowelt zwar digitale Anzeigen schaltet, aber der Rest der Wohnungssuche zu Fuß zurückgelegt wird, will Smmove alles digitalisieren. Von der Anzeige bis hin zum Vertragsabschluss. Doch die vollständige Digitalisierung ist nicht alles: Bei Smmove können Wohnungssuchende außerdem wie bei der Auktionsplattform Ebay gegeneinander bieten. Damit ist Smmove nicht alleine auf dem Markt: Auch bei Immoweb können Kunden auf der Website Immoauktionen für Mietwohnungen bieten.

Wie Smmove funktioniert: Nutzer erstellen ein Profil, das Vermietern helfen soll, potentielle Mieter zu beurteilen. So können sie etwa wählen, welches Bonitätslevel der künftige Mieter haben soll. Vermieter hat das Portal nach eigenen Angaben derzeit etwa 100, eine Mischung aus Privatleuten und Unternehmen wie Deutsche Annington. Auch Wohnungssuchende können ihre Suche einzuschränken, in dem sie für sie wichtige Optionen eingegeben. Etwa 10.000 potentielle Mieter hätten sich bereits registriert, so Kanellopulos.

Dann kommt das Ebay-Prinzip ins Spiel: Die Kunden können die Höhe der Miete eigenhändig vorschlagen, eine Auktionsphase läuft maximal 14 Tage. Regulierungen wie etwa zukünftigen Mietpreisbremsen will Smmove nachkommen. Kanellopulos empfiehlt seinen Nutzern sich die Wohnung persönlich anschauen – ein Muss ist das aber nicht. Hat sich der Vermieter das beste Angebot rausgepickt, können sich beide Parteien treffen oder sich per Videochat kennenlernen. Auch der Vertrag kann online oder aber altmodisch bei einem Treffen abgeschlossen werden.

Smmove will billiger als ein Makler sein: Dafür verlangt das Unternehmen 25 Prozent der Nettokaltmiete vom Vermieter – nur bei erfolgreichem Vertragsabschluss, wie Kanellopulos betont. Damit will sich das Berliner Startup finanzieren. Auch bietet das Jungunternehmen Zusatzleistungen wie einen Fotoservice, die entgeltlich genutzt werden können. Risikokapital ist nach Angaben der Gründer noch nicht investiert worden. Man schließe aber nicht aus, dass sich das in Zukunft vielleicht ändere, so Kanellopulos.

Kurz vor dem Launch hat das Portal nach eigenen Angaben etwa 8.000 Immobilien auf der Seite, die deutschlandweit agiert. Bis Oktober will das elfköpfige Startup auf jeden Fall in der DACH-Region expandieren.

Dass der Weg zur vollständigen Digitalisierung des Immobilienmarktes noch weit ist, weiß auch Smmove. Denn die Nutzer – Mieter und Vermieter – von dem Schritt ins Digitale zu überzeugen, wird wohl die größte Herausforderung für das Jungunternehmen sein, so Kanellopulos. Doch das Trio ist angriffslustig. Smmoves Logo sagt alles: Ein rosafarbener Elefant, der durch seine vorgebeugte Haltung und seinen langen Schwanz auch an einen Pitbull erinnern soll. Auf den Markt preschen wollen sie, sagt Kanellopulos, deshalb der Pitbull. Und sich dort so breit machen wie ein Elefant.

Bild: Smmove