Induux Veikko_Wuensche
Induux Veikko_Wuensche Induux-Gründer und -Geschäftsführer Veikko Wünsche

„Die Branche ist extrem international und enorm in Bewegung“

Veikko Wünsche gründete Anfang 2013 Induux (www.induux.de), ein Netzwerk für die Investitionsgüterindustrie wie den Maschinen- und Anlagenbau. Firmen können auf Induux eigene Microsites mit allen wichtigen Informationen anlegen, es gibt einen Bereich für Ankündigen von Veranstaltungen sowie von Fach-Jobs. Zudem liefert das Portal konzentrierte Informationen zu allen Social-Media-Aktivitäten der Branche. Tweets, Followers, Likes oder YouTube-Abonnenten führt Induux zusammen und erstellt ein Ranking der aktivsten und beliebtesten Unternehmen. Gründer Veikko Wünsche erklärt, weshalb die klassischen Kommunikationsmittel für die Industrie nicht mehr ausreichen.

Weshalb braucht die Industrie ein eigenes soziales Netzwerk?

In der Investitionsgüterindustrie – mit dem größten Segment des Maschinen- und Anlagenbaus – wird eine stärkere Unterstützung durch Internet-Dienste fürs Business nachgefragt.

Die klassischen Kommunikationsmittel Katalog und Messen reichen nicht mehr aus; die Branche ist extrem international und enorm in Bewegung. Eine effektive Informationsbereitstellung und Vernetzung für beziehungsweise mit den internationalen Märkten via Web ist erforderlich. Da die meisten Unternehmen – vor allem im Mittelstand – wenig Personalkapazität und Know-how in diesem Bereich besitzen, braucht es eine Plattform, die hier Lösungen anbietet.

Es geht um Sichtbarkeit, es geht um Vernetzung, es geht um einfache Online-Nutzung und es geht letztendlich um Leads. Das leistet Induux für die Branche. Einen vergleichbaren Ansatz gibt es bisher nicht, das heißt Induux ist hier Pionier.

Die Branche ist beeindruckend: Nach Schätzungen der VDMA-Volkswirte lag der globale Maschinenumsatz (ohne Serviceleistungen) 2012 bei zirka 2.25 Milliarden Euro. Der deutsche Maschinenbau (250 Milliarden Euro) liegt auf Platz vier im Weltranking. China (678 Milliarden Euro) ist mit Abstand größter Maschinenproduzent, gefolgt von den USA (330 Milliarden Euro) und Japan (266 Milliarden Euro).

Wie bist du auf die Idee zu Induux gestoßen?

Der tiefe Einblick in die Industrie und einige Induux-Ansätze gehen auf ein Forschungsprojekt am Fraunhofer IAO zurück. Zudem begleitet das Fraunhofer Spin-off, die Lightwerk Internetagentur, dessen Geschäftsführer ich bin, Unternehmen der Investitionsgüterindustrie seit vielen Jahren, unter anderem mit den Themen internationale Websites, Suchmaschinenoptimierung sowie Social Media. Es zeigt sich, dass die Nutzung von Facebook und Co eher ein notwendiges Übel für die Branche ist. Der Wunsch nach einem Industrie-Netzwerk im Internet besteht, jedoch mit speziellen Anforderungen der Branche.

Auch folgende Frage führte zu Induux: Wie nutzen B2B-Unternehmen Social Media? Dies wird mit dem wöchentlichen B2B-Social-Media-Ranking auf Induux beantwortet.

Als Mitglied im VDMA und dem Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik) sind wir kontinuierlich mit der Industrie im Austausch.

Was hast du vor Induux gemacht und wer ist noch an Bord?

Seit 1994 bin ich als Web-Dienstleister dicht an den Unternehmen dran, denen ich nun mit Induux eine konkrete Lösung biete. Ich war 1995 bei den ersten Online-Aktivitäten bei Burda Medien dabei, wechselte 1998 zur Fraunhofer Gesellschaft für ein Forschungsprojekt zum Thema Internet & Industrie. Im Jahr 2000 gründete ich das Fraunhofer Spin-off Lightwerk. Nach vielen Jahren Projektgeschäft im Onlinebereich startete ich 2013 die Lightwerk Ventures mit dem ersten Projekt Induux – eine Art „Facebook der Industrie“.

Zum Business: Wie funktioniert das Geschäftsmodell?

Induux kann nur erfolgreich sein, wenn wir die führende Plattform der Industrie sind. Deshalb bauen wir auf das Freemium-Modell, das heißt Basisfunktionen sind kostenfrei. Optional können Premium-Funktionen gebucht werden. Zudem bieten wir Unternehmen die Möglichkeit, auf Induux Werbung zu schalten. Es sind bereits über 3.000 Firmen auf induux eingetragen. Viele bekannte Namen sind dabei.

Wie finanziert sich Induux?

Aktuell ist Induux durch die Lightwerk Ventures GmbH finanziert. Erste Werbeerlöse werden über die Plattform bereits realisiert. Kostenpflichtige Premium-Dienste folgen.

Gibt es etwas, das Induux noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Ja, da gibt es noch einiges. Uns fehlen noch mehr Bekanntheit, Entwickler (PHP Datenbank, Frontend, Server…), Projektleiter sowie ein Investor für die Internationalisierung.

Gibt es ein großes Vorbild für dich?

Das Stehaufmännchen.

Stell dir vor, du könntest ein Lunch gewinnen. Wen würdest du aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Da fallen mir viele ein; zum Beispiel Oliver oder Marc Samwer

Vor welchen Herausforderungen hast du den größten Respekt?

Treibende Mitstreiter für das umfangreiche und anspruchsvolle Vorhaben induux zu gewinnen. Das Feedback der Branche stimmt uns in der Sache sehr optimistisch: Die Plattform kommt bei den Unternehmen gut an.