Frischer Wind für den stationären Handel
Mit rund 300.000 Unternehmen und einem Jahresumsatz von 470 Milliarden Euro behauptet sich der Einzelhandel noch immer als drittgrößte Wirtschaftsbranche Deutschlands. Dennoch wird dem stationären Händler von heute einiges abverlangt: Er muss umdenken und sich den technischen Neuerungen anpassen, um in der Masse an Shopping-Angeboten nicht unterzugehen.
Denn mit der Digitalisierung und der globalen Vernetzung wurde eine neue Art Kunde geboren, dessen Auswahlmöglichkeiten beim Shopping nahezu unbegrenzt sind. Zudem profitiert der Kunde von heute von äußerst individuellen und empfängerorientierten Angeboten – ob Online-Preisvergleichsportal oder virtuellem Beratungsservice. Um auch in Zukunft erfolgreich mit dieser neuen Form des Wettbewerbs mithalten zu können, muss der stationäre Einzelhandel auf die neuen Konsumgewohnheiten der Kunden eingehen und ihnen durch flexible Konzepte ein neues Einkaufserlebnis bieten.
Die Technisierung stellt für den Einzelhandel in diesem Zusammenhang eine große Chance dar. Was braucht ein Einzelhändler also, um für Kunden attraktiver zu werden? Und wie kann der lokale Ladenbesitzer moderne Technologien zu seinem Vorteil nutzen?
„Handel im Wandel“: Innovationswettbewerb zur Stärkung des Einzelhandels
Diesen Fragen widmeten sich die Günther Rid Stiftung für den bayerischen Einzelhandel und UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung an der TU München: Erstmals im Oktober 2014 starteten sie gemeinsam ihren Innovationswettbewerb „Handel im Wandel” und begaben sich auf die Suche nach neuen Geschäftsideen zur Stärkung des Einzelhandels, genauer gesagt nach Zukunftslösungen, die dem Einzelhandel neue Antriebskraft verleihen. Im letzten Jahr überzeugten die Preisträger Metriko und LOCOLET mit ihren technologischen Innovationen – so sehen ihre Lösungen aus.
In-Store Lokalisierung: Metriko definiert Kundenbindung neu
Metriko hat die Wichtigkeit von Customer Insights erkannt und ein Sensorsystem entwickelt, das via Smartphone und WLAN-Funktion die Bewegungsmuster von Kunden in der „Offline-Welt“ erfasst. Wie bewegen sich Konsumenten durch den Laden, wo bleiben sie stehen und welche Auslageflächen wecken ihr Interesse? Anhand der gewonnenen Daten, die in Echtzeit in einem Online-Dashboard anzeigt werden, können Händler ihre Produktpositionierungen optimieren und den Kundenströmen anpassen.
Schnitzeljagd durch die Stadt: LOCLET verbindet den Einzelhandel mit einem Spiel
Spielerisch nicht nur die Stadt entdecken, sondern auch die Geschäfte – das Konzept von LOCLET überzeugte die Jury ebenfalls. Die ortsbasierte Quiz-App soll potenzielle Kunden mit den Einzelhändlern ihrer Stadt verbinden. Und so funktioniert das Ganze: Der Spieler löst spannende Rätsel, sogenannte Loclets, die in lokalen Geschäften platziert werden. Der Ladeninhaber wird dadurch Teil des Spielgeschehens.
Die Suche geht weiter: Der Innovationswettbewerb 2016
2016 geht der Innovationswettbewerb „Handel im Wandel” in die zweite Runde. Starke Unterstützung bekommt er in diesem Jahr von neuen Partnern: dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, dem HBE Handelsverband Bayern sowie den Industrie- und Handelskammern in Bayern.
In Teams von mindestens zwei Personen haben Einzelhändler, Gründer sowie Innovatoren die Möglichkeit, einen 2-Seiter mit ihrem Geschäftskonzept einzureichen.
Was erwartet die Finalisten?
Die fünf Finalisten erwartet zum einen ein viermonatiges Intensivprogramm zur Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee durch UnternehmerTUM, die Handelsberatung BBE und die E-Commerce- & Cross-Channel-Experten von Elaboratum. Zum anderen erhalten die Teams eine hohe Sichtbarkeit in einem Netzwerk innovativer Einzelhändler in Bayern. Besonderes Highlight: Sie erhalten die Chance, ihr Konzept auf dem Zukunftskongress der RID Stiftung am 12. Oktober 2016 vorzustellen.
Dem Gewinnerteam winkt der Innovationspreis in Höhe von 10.000 Euro.
Bewerbungsschluss für den Innovationswettbewerb ist der 30. April 2016. Interessierte können hier ihr Geschäftskonzept einreichen.
Günther Rid Stiftung
Seit mehr als 25 Jahres setzt sich die Günther Rid Stiftung für den Bayerischen Einzelhandel ein und verfolgt dabei eine Vision: Im Rahmen der berufsbegleitenden Weiterbildung will sie mit Qualität und Leistung ein Vorbild für den mittelständischen Einzelhandel sein und neue Impulse für die Gestaltung seiner Zukunft geben. Zusammen mit ihren Kooperationspartnern veranstaltet die Günther Rid Stiftung im Oktober 2016 bereits zum dritten Mal den Rid Zukunftskongress.
UnternehmerTUM
UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung an der TU München, begleitet seit seiner Gründung durch die Unternehmerin Susanne Klatten im Jahre 2002 internationale Startups und etablierte Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, beim erfolgreichen Geschäftsaufbau, beim Markteintritt und in der Wachstumsphase. 2014 startete UnternehmerTUM zusammen mit der Rid Stiftung erstmalig den Innovationswettbewerb „Handel im Wandel“.