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Stefanie Giesinger – 2,3 Millionen Instagram-Follower. Pamela Reif – 2,6 Millionen Instagram-Follower. Mario Götze – 7,6 Millionen Instagram-Follower. Und ihr habt nur 876 Follower auf Instagram? Das muss nicht so bleiben.

Julian Kawohl, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, und die Betriebswirtin Ulrike Nestler haben sich die 20 einflussreichsten Instagramer genauer angeschaut und ihre Profile analysiert. Ziel war es herauszufinden, welches Verhalten zu mehr Followern, positiven Kommentaren und Aufmerksamkeit führt.

Insgesamt wurden dafür mehr als 900 Posts über einen Zeitraum von einem Monat ausgewertet. Darunter nicht nur die Posts von YouTubern wie Dagi Bee oder Bibi (Bibis Beauty Palace), sondern auch die Kanäle der Fußballvereine Borussia Dortmund und Bayern München sowie die Instagram-Accounts der Fußballer Mesut Özil oder eben Mario Götze.

Das Ergebnis sind sieben wichtige Verhaltensweisen, mit denen der eigene Instagram-Account erfolgreicher wird:

  • Es gibt bereits mehr als genug Food- und Mode-Accounts. Wer jetzt einen neuen Account startet, sollte sich andere, aber nicht zu kleine Nischen suchen. Mit einem roten Faden, der sich durch den gesamten Account ziehen sollte, steigt automatisch die Glaubwürdigkeit.
  • Wer gerade erst anfängt, sollte seine wenigen Follower nicht überfordern. Ein bis zwei Posts am Tag sind ausreichend. Die Anzahl der Posts steigt dann mit der Anzahl der Follower. Reichweitenstarke Influencer wie Bibi oder Pamela Reif bespielen ihren Account bis zu dreimal am Tag – laden im Schnitt aber nur sechs Posts pro Woche auf die Plattform.
  • Die Follower-Zahl lässt sich zu Beginn über Freunde und Familie steigern, sie liken den Account, kommentieren und teilen die Posts und sorgen so für mehr Aufmerksamkeit.
  • Man sollte mit dem eigenen Account anderen Influencern folgen, um deren Posts zu kommentieren und zu liken und so die Aufmerksamkeit dieser Community auf den eigenen Kanal zu lenken.
  • Wichtig ist die kontinuierliche Arbeit an der Sichtbarkeit des eigenen Accounts und damit der eigenen Marke, auch auf Offline-Events – posten, verlinken, teilen.
  • Wenn möglich, sollten durch Kooperationen andere starke Accounts eingebunden und deren Bilder entsprechend geteilt werden.
  • Die Bildsprache sollte einheitlich sein. Auch die Qualität der Bilder und Videos sollte entsprechend hoch sein, um die von „schönen Fotos“ verwöhnte Instagram-Community anzusprechen.

Die YouTuberin Dagi Bee trägt gerne ihre eigene Mode – und zeigt sie scheinbar zufällig auf Instagram. Den Nutzern gefällt das.

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Ein von Dagi Bee (@dagibee) gepostetes Foto am

Aus den Erfahrungen der Gründerszene-Redaktion kann man sechs weitere Punkte ableiten, um erfolgreicher auf Instagram zu sein:

  • Instagram ist ein internationales Medium. Wer viele Menschen erreichen möchte, sollte daher auf englisch kommunizieren und Bildbeschreibungen sowie Hashtags auf englisch verwenden.
  • Hashtags sind extrem wichtig. Dabei kommt es nicht darauf an, einfach nur sehr viele davon zu benutzen, sondern die richtigen. Das bedeutet, die verwendeten Schlagworte sollten den Post beschreiben und möglichst Trends aufgreifen, die es immer wieder auf Instagram gibt.
  • Auch Community-Events sind ein guter Weg, um mehr Follower zu generieren. Gewinner der Hashtags #pictureoftheday oder #photooftheday generieren innerhalb kurzer Zeit zahlreiche neue Follower.
  • Um die Arbeit mit einem Instagram-Account zu professionalisieren, bietet sich auch ein Content-Kalender an, in dem die geplanten Posts vermerkt sind. So wird eine einheitliche Struktur und damit Wiedererkennung garantiert.
  • Genauso wichtig wie die Planung ist auch die Frage nach dem Zeitpunkt: wann ein Foto oder Video bei Instagram hochgeladen wird. Instagram-User sind vor allem am Morgen und am Abend auf der Plattform aktiv.
  • Ein Post ist für die Instagram-Nutzer nicht einfach nur ein Post. Das Bild oder Video sollte eine Emotion triggern: schön, wow, cool. Inspiration liefern: Ich möchte dieses Produkt auch haben! Und für Identifikation oder Motivation beim Betrachter sorgen.

Professor Kawohl fasst die Ergebnisse seiner Untersuchung wie folgt zusammen: „Will man am Ende – auch mit etwas Glück – vielleicht sogar die Sphären der untersuchten Social-Media-Stars erreichen, sind viel Disziplin, kontinuierliche Medienarbeit, permanente Interaktion mit Multiplikatoren und der eigenen Community sowie nachhaltige Authentizität im Blog-Verhalten unverzichtbar.“

Klingt anstrengend. Ist es auch. Aber die meisten Nutzer von Instagram nutzen das Medium zur Kommunikation im Freundeskreis oder zur Entspannung – und verdienen auf andere Weise ihr Geld.

Bild: Pulse Advertising